Zeitenwende in der Automobilbranche : Mercedes will bis 2030 "vollelektrisch" werden

Mercedes Benz

Mercedes-Chef Ola Källenius schlägt in Sachen E-Mobilität neue Töne an.

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Bis zum Ende des Jahrzehnts wolle Mercedes mit seinen Pkws rein elektrisch unterwegs sein, erklärte Källenius. Immer mit dem Zusatz, dass dies überall dort gilt, wo es die Marktbedingungen erlauben. Källenius betont die "strategische Flexibilität" des Autobauers beim Verbrennungsmotor. Mercedes werde bis weit in die 30er Jahre hinein in der Lage sein, auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Als Unternehmen müsse man sich doppelt absichern, so Källenius. Das Tempo der Transformation werde von den Marktbedingungen und den Kundenwünschen bestimmt. An der Ambition 2039", der Nachhaltigkeitsstrategie des Stuttgarter Unternehmens, wonach bis 2039 die gesamte Neufahrzeugflotte bilanziell CO2-neutral sein soll, ändere sich nichts, so Källenius.

Das Unternehmen erwartet, in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts bis zu 50 Prozent des Gesamtabsatzes mit reinen Elektroautos und Plug-in-Hybriden. Mit einem großen Zuwachs bei den Elektroautos rechnet der Konzern in diesem Jahr jedenfalls nicht. Diese sollen einen Anteil von 19 bis 21 Prozent ausmachen. 2023 sollen es knapp 20 Prozent sein. Im vergangenen Jahr verkaufte Mercedes etwas mehr als zwei Millionen Fahrzeuge im Pkw-Segment, also ohne Vans. Davon waren etwas mehr als 400.000 Fahrzeuge reine Elektrofahrzeuge oder Plug-in-Hybride.

Mercedes-Benz erwartet 2024 keine wesentlichen Sprünge

Der deutsche Autobauer rechnet angesichts des schwierigen Marktumfelds in diesem Jahr nicht mit großen Sprüngen. Wie der Konzern am Donnerstag bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr mitteilte, wird ein Konzernumsatz auf Vorjahresniveau erwartet. Mit einem Wert leicht unter dem Vorjahresniveau rechnet Mercedes beim operativen Ergebnis.

Vorstandschef Källenius sagte, Mercedes habe 2023 in einem herausfordernden Umfeld ein sehr solides Ergebnis abgeliefert. Mit 153,2 Milliarden Euro sei der Umsatz um 2 Prozent gestiegen. Allerdings spürte das Unternehmen die gestiegenen Kosten, etwa durch Inflation und Störungen in der Lieferkette. So ging der operative Gewinn des Konzerns um rund 4 Prozent auf 19,7 Mrd. Euro zurück. Unter dem Strich ging der Konzerngewinn um knapp 2 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro zurück.