E-Mobilität : Wie grün die erste Lithium-Veredelungsanlage Europas werden soll

Ingenieure bei Anlagen-Baustelle

Bilfinger bringt seine Erfahrung im Baumanagement ein.

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Der Industriedienstleister Bilfinger und das Clean-Tech-Unternehmen Rock Tech Lithium haben eine Absichtserklärung für eine EPCM-Partnerschaft (Engineering, Procurement, Construction Management) unterzeichnet. Die Vereinbarung betrifft den Bau des ersten Lithiumhydroxid-Konverters Europas. Die Produktionsanlage für batteriefähiges Lithiumhydroxid soll im brandenburgischen Guben entstehen und nach ihrer Realisierung jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid für die Batterien von 500.000 Elektroautos produzieren. Das Projekt von Rock Tech befindet sich derzeit in einem fortgeschrittenen Planungsstadium. Bilfinger übernimmt unmittelbar Engineering-Leistungen und, im Falle der Verwirklichung, vor allem weitere Beschaffungsleistungen sowie das Baumanagement. Christina Johansson, Interim-CEO und CFO von Bilfinger: „Die Produktion von Lithiumhydroxid als Bestandteil von Elektroauto-Batterien ist essentiell für eine klimafreundliche Mobilitätswende. Das von Rock Tech Lithium ausgearbeitete Konzept für den Bau der Lithium-Veredelungsanlage ist technologisch überzeugend". Markus Brügmann, CEO von Rock Tech Lithium, sagt: „Zusammen mit Bilfinger wollen wir das Batteriezeitalter vorantreiben".

Zero-Waste in der Wertschöpfungskette

Rock Tech Lithium hatte am 11. Oktober 2021 den Bau der ersten Lithiumraffinerie Europas bekanntgegeben und das erforderliche Areal von der Stadt Guben erworben. Ein Teil des für die Produktion erforderlichen Lithiums wird aus dem Hardrock-Vorkommen des Unternehmens in Georgia Lake, Kanada, stammen. Rock Tech Lithium verfolgt das Ziel, das Lithiumhydroxid über die gesamte Wertschöpfungskette mit den geringstmöglichen Auswirkungen auf die Umwelt zu produzieren. So hat das Unternehmen zusammen mit dem Deutschen Lithium-Institut ITEL eine Zero-Waste-Strategie entwickelt, welche vorsieht, auch die Nebenprodukte der Lithiumhydroxid-Herstellung zu verwerten – zum Beispiel in der Gipsindustrie. Ziel ist es, später auch das Lithium selbst zu recyceln.