Marktbericht : Werzeugmaschinenindustrie – wo steht Österreich?

Laut dem Bericht des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) hat sich die Industrie in diesem Bereich von Corona erholt. Die Aufträge stiegen 2021 deutlich an und auch die Umsätze sind wieder gewachsen. Weltweit stieg das Produktionsvolumen um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und liegt nun bei 70,9 Mrd. Euro. Vom Rekordjahr 2018, in dem die Branche 78,8 Mrd. umgesetzt hat, liegt der aktuelle Wert jedoch ein stückweit entfernt. Den größten Marktanteil trägt China, wo 31 Prozent des Umsatzes der globalen Werkzeugmaschinenindustrie generiert wird. Die Chinesen sind aber nicht nur im Produzieren, sondern auch im Konsumieren von Werkzeugmaschinen Weltmeister: mit 23,6 Mrd. Euro führt es weltweit die Liste der Verbraucher an, gefolgt von den USA (9,1 Mrd.) und Deutschland (4,5 Mrd.). Österreich spielt hier mit seinen 870 Mio. Euro eine weniger bedeutende Rolle.

Probleme der Werkzeugmaschinenindustrie

Die Lieferengpässe, die einige relevante Komponenten betreffen, bremsen den weltweiten Zuwachs leicht aus. Der Grund dafür liegt vorrangig in der strengen Covid-Politik Chinas, da sich dortige Lockdowns auf die Lieferketten auswirken. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wirkt sich zwar auf die Energiepreise und ebenfalls auf die Lieferketten aus. Russland als Absatzmarkt ist für die Deutschen Werkzeugmaschinenbauer aber vergleichsweise weniger relevant, wodurch sich die direkten Auswirkungen der Russland-Sanktionen in Grenzen halten. Die meisten nach Russland importierten Werkzeugmaschinen kommen aus China.

(Lesen Sie auch: Lieferketten-Probleme: Was jetzt zu tun ist)

Deutschland und Österreich als gegenseitige Absatzmärkte

Österreich stellt den viertgrößten Absatzmarkt für deutsche Werkzeugmaschinenbauer dar und liegt damit knapp hinter Italien. Nachdem im Krisenjahr 2020 hierzulande nur 349 Mio. Euro in deutsche Werkzeugmaschinen investiert wurden, liegen wir 2021 mit 433 Mio. Euro wieder auf dem Niveau von 2019. Österreich hat im ersten Jahr der Pandemie mit dem Export von Werkzeugmaschinen und dazugehörigen Teilen nach Deutschland noch 166 Mio. Euro umgesetzt. 2021 lag dieser Wert mit 163 Mio. Euro leicht darunter – und deutlich hinter 2019 mit 199 Mio. Euro.

Österreich weltweit unter den Top 10

Der VDW hat gemeinsam mit dem VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) die weltweiten Umsätze aus den Verkäufen von Werkzeugmaschinen (ohne Teile und Zubehör) nach Volkswirtschaften ermittelt und daraus ein Ranking erstellt. Daraus geht hervor: Mit fast 22 Mrd. Umsatz im Jahr 2021 führt China die globale Werkzeugmaschinen-Produktion an. Auf Platz zwei ist Deutschland, allerdings weit abgeschlagen mit 9 Mrd. Euro. Knapp dahinter liegt Japan, das mit 8,9 Mrd. Euro den dritten Platz einnimmt. Österreich schafft es auf der Liste immerhin auf Platz 9 und liegt mit seinen fast 1,2 Mrd. hinter der Schweiz und vor Spanien. Bei der Produktion von spanenden Werkzeugmaschinen liegt Österreich auf Platz 10, während es im Bereich der umformenden Werkzeugmaschinen den 8. Rang erreicht.

Die 5 größten Werkzeugmaschinenbauer Österreichs

Dass Österreich in der Werkzeugmaschinenindustrie bei den Großen mitspielt, hat das kleine Land seinen Herstellern zu verdanken. Die Umsatzstärksten Unternehmen dieser Branche hierzulande sind:

  1. TRUMPF Austria
  2. Besi Austria
  3. Fill
  4. EMCO
  5. Salvagnini

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