Kartonproduktion : Trotz Energiekosten: Umsatz- und Gewinnsteigerung bei Mayr-Melnhof
Mayr-Melnhof mit Hauptsitz in Österreich produziert an 74 Standorten auf 3 Kontinenten Verpackungsmaterial und Karton aus Papier. Noch im Juni klagte der damalige Vorstand im Bereich MM Packaging, Andreas Blaschke, über die aktuellen Herausforderungen in seiner Branche: "Allen voran belasten die Rohstoffknappheit und die Preisexplosionen bei der Energie unsere Branche enorm". Zur Einordnung: der Anteil der Energiekosten an den Produktionskosten in der Propak-Industrie hat sich in den letzten zwei Jahren verdreifacht. Zwar sei der Energiebedarf in der Papierverarbeitung geringer als in der Papier erzeugenden Industrie. Da die Kartonindustrie auf das Vormaterial angewiesen, bestehe dennoch eine indirekte Abhängigkeit.
Nun hat das Unternehmen aber positive Zahlen zu verkünden. Die konsolidierten Umsatzerlöse im Vergleich zur Vorjahresperiode um fast 64 Prozent auf 3,45 Mrd. Euro gestiegen. Der Periodenüberschuss wuchs sogar um gut 145 Prozent auf 315,2 Mio. Euro.
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Wie die Inflation abgefedert wurde
Durch Preisanpassungen, Kostenkontrolle und Effizienzsteigerungen sei die Kosteninflation abgefedert worden, heißt es im Quartalsbericht. Im dritten Quartal sei die Performance zwar stark geblieben - aber unter dem "außergewöhnlich hohen Niveau" des zweiten Quartals. So sei der deutliche Ergebnisanstieg über neun Monate trotz einem sehr herausfordernden Kosten- und Geschäftsumfeldes möglich gewesen. Die Ergebnisrechnung der ersten drei Quartale ist den Angaben zufolge vor allem auch durch die Einbeziehung der Karton- und Papierwerke MM Kwidzyn und MM Kotkamills geprägt. Die Werke waren Anfang August 2021 erworben worden.
Die Packaging-Sparte habe anhaltend einen soliden Auftragseingang verzeichnet. Im Bereich "Board & Paper" reduzierte sich der Auftragsstand im dritten Quartal infolge der gut bevorrateten Supply Chain aber erheblich auf das Niveau vor der Pandemie. In den Kartonwerken habe es "selektive temporäre Stillstände" gegeben, heißt es im Geschäftsbericht. Aber: "trotz wiederkehrender Engpässe auf unseren Beschaffungsmärkten ist es uns gelungen, die Versorgung unserer Kunden aufrechtzuerhalten." Ein Sprecher erläuterte auf Nachfrage, dass es sich um einzelne Maschinen im Kartonbereich handle, die für kurze Zeit stillstehen.
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"Robuste Entwicklung" erwartet
Für das vierte Quartal werden weitere selektive temporäre Stillstände in der Board & Paper Division erwartet. "Obwohl für die Gesamtwirtschaft von einem Rezessionsszenario ausgegangen werden muss, ist in den meisten unserer Geschäftsbereiche mit einer eher robusten Entwicklung trotz weiterem Lagerabbau in der Supply Chain zu rechnen", heißt es weiter. In einem sich aktuell rasch verändernden Umfeld bleibe die Absicherung der Profitabilität oberste Priorität.