Fräsmaschine als Gamechanger : So gelingen hochpräzise Formen im XL-Format

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Komplexe Formen wie diese maßstabsgetreue Rumpfhalbschale für das europäische Luftfahrtprojekt „Clean Sky 2“ fertigt Grunewald auf dem Fahrständerfräszentrum Mecmill von Emco Mecof. 

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 Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung, Konstruktion und Produktion von Leichtbauteilen aus Metall und Kunststoff sowie auf den Bau von innovativen Werkzeugen und Formen für anspruchsvolle Branchen wie die Automobil- und Luftfahrtindustrie spezialisiert. Grunewald steht vor der Herausforderung, unter starkem Kostendruck eine hohe Qualität aufrechtzuerhalten, insbesondere aufgrund der Billigkonkurrenz aus fernöstlichen Ländern, die oft Formen von minderer Qualität produzieren, die kostspielige Nacharbeiten erfordern.  

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Dem Kostendruck begegnet Grunewald mit Modifikationen, die die optimale Funktion der Formen und Werkzeuge sicherstellen. Der Schlüssel zum Erfolg ist erfahrene und qualifizierte Mitarbeiter, die von lokalen Partnerunternehmen unterstützt werden und die gesamte Wertschöpfungskette vom Design über die Produktion bis zur Qualitätssicherung abdecken. Sie setzen moderne Technologie ein, darunter eine neue Mecmill-Fräsmaschine von Emco Mecof, die großen Formen und hohe Werkzeuge herstellen kann, was ihre Produktionskapazität erheblich verbessert. 

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Seit 2022 produziert die Grunewald GmbH auf einer Fahrständerfräsmaschine Mecmill von Emco Mecof unter anderem komplexe Formen im XL-Format für die Flugzeug- und Automobilindustrie. - © Emco

Automatisierung führt zu Einsparungen

Grunewald entschied sich für eine Fahrständermaschine anstelle einer Gantry-Maschine wegen des größeren Bearbeitungsbereichs auf gleichem Raum und der gebotenen Flexibilität, insbesondere beim Höhen- und Winkelfräsen. Die alte Maschine, eine M 5.3, war zwar zuverlässig, aber für die neuen Anforderungen an Qualität und Präzision nicht mehr ausreichend. Die neue Mecmill war in der Lage, das vorhandene Fundament und den Frästisch zu nutzen, was die Kosten und die Installationszeit reduzierte.  

Ulrich Grunewald bedauert nur, dass er dies angesichts der 30-Prozentigen Energieeinsparung nicht früher getan hat. Die Maschine, die im Zwei- oder Dreischichtbetrieb arbeitet, ermöglicht erhebliche Einsparungen aufgrund ihres hohen Automatisierungsgrades, der unbemannte Nachtschichten ermöglicht. Jörg Engler weist darauf hin, dass die Mitarbeiter am Ende der Schicht lange Nachbearbeitungsvorgänge einrichten und dabei das automatische Werkzeugmagazin und den Kopfwechsel nutzen, um Programme während der Nacht oder am Wochenende auszuführen. Die Mecmill garantiert eine hohe Präzision und Oberflächenqualität und erreicht eine Genauigkeit von 7,5 Cent auf gekrümmten Oberflächen und eine Qualität von Ra = 0,8 μm im Feinschliff. Dadurch wird die für das Polieren benötigte Zeit reduziert und die Gesamteffizienz verbessert. 

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V.l.n.r.: Jörg Engler, Fertigungsleiter, Ulrich Grunewald, Geschäftsführer bei Grunewald, Uwe Urban, Vertriebsleiter bei Emco Mecof und Claas Kuttig, Maschinenbediener bei Grunewald - © Emco

Produktive Arbeitsabläufe

Darüber hinaus reduziert die Pendelbearbeitung der neuen Mecmill-Fräsmaschine die unproduktive Zeit, so dass die Bediener neue Komponenten auf einer Seite vorbereiten können, während die andere läuft. Diese Fräsmaschine ist sehr wendig und effizient, mit CNC-Programmen, die direkt von 3D-CAD auf die Heidenhain TNC 640 HSCI-Steuerung übertragen werden. Die Bediener rüsten die Maschine, spannen den Rohling ein und starten den Produktionsprozess, wobei sie ihn vor allem während der starken Schruppbearbeitung überwachen.