Auftragswert 800 Mio. Euro : Siemens Mobility liefert 70 neue Züge an ÖBB
Sie sind bis zu 160 km/h schnell und bieten den Passagieren viele Annehmlichkeiten wie Klimaanlage, WLAN, behindertengerechte Einstiege, Steckdosen, Ski- und Snowboardträger, Platz für Kinderwagen oder Rollstühle in den Einstiegsbereichen sowie Fahrradmitnahmemöglichkeiten. Im Vergleich zu den bisherigen Mireo-Zügen werden die Wagen - speziell für die ÖBB und ihre Fahrgäste - breiter gebaut, was den Komfort für die Fahrgäste weiter erhöhen wird. Die neuen Züge werden von Siemens Mobility erstmals mit klassischen, innen gelagerten Drehgestellen als Einzelwagenkonzept konstruiert.
Michael Peter, CEO Siemens Mobility: „Siemens Mobility und die ÖBB verbindet eine lange und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir sind stolz der ÖBB eine Weiterentwicklung der Siemens Mobility Plattform Mireo als Einzelwagenkonzept für diese neue Flotte anbieten zu können. Mit zahlreichen Innovationen, grenzüberschreitenden Fahrzeugzulassungen und erhöhtem Fahrgastkomfort werden die neuen Mireo-Züge dazu beitragen, die Attraktivität des ÖBB Nah- und Regionalverkehrs weiter zu steigern.“
Modernes Zugsicherungssystem
Im Einzelnen umfasst der Auftrag elf Nahverkehrszüge mit 73 Metern Länge und 28 Züge mit 106 Metern Länge für den Einsatz in verschiedenen Bundesländern. 31 Züge mit 106 Metern Länge für den inneralpinen Fernverkehr komplettieren den ersten Abruf. Für die Zugsicherung kommt das modernste European Train Control System [ETCS] von Siemens Mobility zum Einsatz. Dieses ermöglicht im Zusammenspiel mit der entsprechenden Infrastruktur deutlich kürzere Zugfolgen, was auf stark ausgelasteten Strecken wichtig sein kann.
„Mit den 70 zusätzlichen Triebzügen setzen wir unser Investitionsprogramm in eine moderne Flotte konsequent fort. Die neuen Züge sind 160 km/h schnell und bieten erhöhten Fahrgastkomfort, verfügen über barrierefreie Einstiege, die Möglichkeit zur Fahrradmitnahme und WLAN. Zusätzlich wurde ein besonderer Fokus auf effizienten Energieverbrauch gelegt,“ betont ÖBB CEO Andreas Matthä.
Österreichisches Know-how
Zum Einsatz kommen die Fahrwerke SF7500, die im Kompetenzzentrum für Fahrwerke von Siemens Mobility in Graz entwickelt wurden und sich international bereits vielfach bewährt haben. Im Gegensatz zu den bisherigen Mireo-Zügen, bei denen sich zwei Wagen ein Fahrwerk teilen („Jakobsdrehgestell“), wird bei den ÖBB-Mireos jeder Wagen mit zwei Drehgestellen ausgestattet. Einige dieser Drehgestelle werden von leistungsstarken Fahrmotoren angetrieben, die für eine Beschleunigung sorgen, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Zugkraft und Energieeffizienz aufweist. Die Drehgestelle sind gewichts- und platzsparend innen gelagert. Der auf diese Weise gewonnene Raum wird zur Verlagerung anderer Komponenten des Fahrzeugs unter die Wagen genutzt. Das Fahrverhalten des Zuges verbessert sich, die Fahrgäste haben mehr Platz und können ein besseres Raumgefühl genießen.
Ein hohes Maß an Nachhaltigkeit wird durch die Leichtbauweise und den daraus resultierenden geringen Energieverbrauch sowie durch den Einsatz von Klimaanlagen mit natürlichem Kältemittel und einer Wärmepumpenfunktion erreicht. Besonders umweltfreundlich sind die Triebzüge durch ihren geringen Energieverbrauch. Der Wagenkasten besteht aus Aluminium, auch bei den innenliegenden Drehgestellen kommt eine neue Leichtbautechnologie zum Einsatz.