"Dringender Handlungsbedarf" : Nachhaltige Textilwirtschaft: Neues Ressel-Zentrum am Biotech Campus Tulln

Biotech Campus Tulln

Neues Ressel-Zentrum in Tulln soll Textilwirtschaft nachhaltiger machen.

- © Biotech Campus Tulln

Derzeit werde nur ein Prozent der jährlich mehr als 100 Milliarden produzierten Kleidungsstücke recycelt, heißt es in einer Aussendung der Christian Doppler Gesellschaft (CDG). Es bestehe "dringender Handlungsbedarf". Im Rahmen des auf fünf Jahre angelegten Forschungsprojektes sollen Lösungen für eine deutliche Steigerung dieser Quote entwickelt und die schonende Trennung von Baumwoll-Polyester-Mischgeweben, die mengenmäßig den größten Anteil an Textilfasern ausmachen, untersucht werden.

Damit leiste man auch einen Beitrag zum europäischen Klimaschutzpaket "Green Deal" im Bereich der textilen Kreislaufwirtschaft, so Christian Schimper, Leiter des neuen Zentrums. Er verwies auf ein Team von Experten aus verschiedenen Forschungsbereichen wie Cellulosechemie, Künstliche Intelligenz oder Circular Design.

Partner aus Forschung und Wirtschaft

Forschungspartner sind das Institut für Chemie Nachwachsender Rohstoffe und das Department für Agrarbiotechnologie der Boku sowie das Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften der TU Wien. Unternehmenspartner sind der Recyclingmaschinenhersteller Erema, der Wäschereidienstleister Salesianer Miettex und der Anlagenbauer Starlinger.

Die Christian Doppler-Labors, in denen Universitäten mit Unternehmen kooperieren, sind das Vorbild für das auf Fachhochschulen zugeschnittene Josef Ressel-Programm. Über die Christian Doppler Gesellschaft und die Unternehmenspartner wird das Budget von der öffentlichen Hand aufgebracht.