Metall-Recycling : Nachhaltige Elektronikfertigung mit recyceltem Zinn

Zinn Feinhütte
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„In Zeiten immer knapper werdender Ressourcen, einer fortschreitenden Umweltverschmutzung und des ungebremsten Klimawandels sind umweltfreundliche Recyclinglösungen in allen Bereichen des täglichen Lebens unerlässlich. Zugleich können insbesondere metallverarbeitende Unternehmen von Einsparpotentialen profitieren, die sich mit grünen Metallen erzielen lassen. Es ist somit ratsam, Einkaufs- und Fertigungsprozesse gezielt zu hinterfragen“, sagt Tobias Patzig, Prokurist der Feinhütte Halsbrücke GmbH.

CO2 einsparen

So lassen sich CO2-Emissionen der aus Sekundärmaterialien produzierten Metallen im Vergleich zur Metallherstellung aus Primärmaterialien (Erzkonzentrate) deutlich reduzieren. Zeitgleich sagt der Materialursprung bei Metallen nicht zwangsläufig etwas über dessen Reinheit oder Qualität aus. Entscheidende Parameter sind vielmehr die Art, der Umfang sowie die Qualität der zur Anwendung kommenden Aufarbeitungsprozesse, das eingebrachte Know-how und die Leistungsfähigkeit der Aggregate. Schließlich können Metalle im Gegensatz zu anderen Rohstoffen wie beispielsweise Papier oder Kunststoff ohne Qualitätsverlust beliebig oft recycelt und uneingeschränkt wiederverwendet werden.

Hoher Reinheitsgrad

Die aus mannigfachen Recyclingverfahren gewonnenen und als Draht, Barren, Stangen, Schüttgut oder Ähnliches angebotenen Legierungen und Metalle stehen Primärmaterialien in nichts nach. Im Gegenteil. Das von der Feinhütte Halsbrücke mittels eigens entwickelten Upcyclingprozessen gewonnene Zinn GreenTin+ weist einen Reinheitsgrad von 99,99 % auf. Damit übertrifft es die am Markt üblichen Qualitäten von importiertem Zinn aus Primärrohstoffen deutlich. Das GreenTin+ eignet sich zur Herstellung äußerst hochwertiger Produkte, wie sie zum Beispiel in der Elektronikfertigung für die Leistungselektronik benötigt werden.

Als weltweit erster Hersteller von Zinn, der den Einsatz aus 100 % Recyclingmaterial zertifiziert nachweisen kann, bietet die Feinhütte Halsbrücke ihren Kunden somit eine neue Möglichkeit der Nachhaltigkeit. Von gewohnten Anforderungen muss dabei nicht abgewichen werden. Die aus recyceltem Zinn hergestellten Lote weisen im Vergleich zum Pendant aus Primärmaterialien einen um 99 % geringeren CO2-Footprint auf. Außerdem lässt sich durch das nachhaltige Recycling von Zinn der Energieeintrag über den gesamten Herstellungsprozess hinweg erheblich senken. Durch den Wegfall des Erzbergbaus sowie der Aufbereitung und Verhüttung von Erzen wird der Energiebedarf auf ein Minimum reduziert.

Nicht zuletzt kommen auf alle Unternehmen mit dem ab 2023 in Kraft tretenden Lieferkettengesetz auch zahlreiche neue Pflichten zu. Hier bieten Recyclingprozesse Einsparpotentiale durch optimierte Lieferwege. So minimieren sich durch die Verkürzung der oftmals sehr langen Transportwege die ökologischen Belastungen sowie das Risiko von Lieferverzögerungen. Außerdem entfällt durch den direkten Bezug von Verbrauchsmaterialien die Berichterstattungspflicht. „Nutzen Unternehmen recycelte Metalle, lassen sich vielfache rechtliche Risiken vermeiden. Zudem müssen keine zusätzlichen Kapazitäten für die Überprüfung der Herstellungs- und Herkunftskriterien importierter Materialien aufgebaut werden. Der Aufwand in den Unternehmen reduziert sich dadurch deutlich“, stellt Patzig abschließend fest.