Microsoft Intelligent Manufacturing Award : MIMA25: Die smartesten Manufacturing-Projekte des Jahres

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Microsoft Intelligent Manufacturing Award 2025: Beste Lösungen für Operations zusammen mit Roland Berger ausgezeichnet

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„Accelerating future Operations!“ – Unter diesem Motto waren Unternehmen aus dem gesamten Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) seit November aufgerufen, ihre innovativen digitalen Lösungen für die Fertigungs-, Prozess-, Bau- und Automobilindustrie ins Rennen zu schicken. Gesucht wurden herausragende Projekte in den Kategorien Innovate!, Scale!, Add Value!, Disrupt!, Sustainability! sowie der Gesamtsieger des MIMA 2025. Der Schwerpunkt lag dieses Mal auf dem Bereich Operations, der alle Prozesse und Aktivitäten umfasst, die zur Herstellung von Produkten notwendig sind: von der Planung, Steuerung und Optimierung von Produktionsprozessen, über Lieferkettenmanagement, Qualitätskontrolle und Instandhaltung bis zum Personalmanagement.

"Künstliche Intelligenz ist die entscheidende Technologie unserer Zeit. Sie ermöglicht vollkommen neue Lösungen für die Fertigung, die ihre Zukunft bestimmen. Und der Microsoft Intelligent Manufacturing Award zeichnet die besten Ideen dafür aus“, sagt Edith Wittmann, die als Enterprise Commercial Lead das Großkundengeschäft von Microsoft Deutschland verantwortet. "Die Gewinner dieses Jahres zeigen eindrucksvoll, wie der Einsatz von KI zu mehr Effizienz, besserer Qualität, neuen Produkten und größerer Nachhaltigkeit führt. Der MIMA erkennt diese Leistungen an und fördert damit den Fortschritt der gesamten Branche.“

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Aus den besten Bewerbungen wurden 16 Finalisten ausgewählt, die ihre Projekte beim Pitch Day präsentieren durften. Nach umfassenden Bewertungen und Diskussionen wählte die MIMA-Jury die sechs besten Projekte aus, die sich durch besondere Innovationskraft auszeichnen und das Potenzial haben, den digitalen Wandel in ihrer ganzen Branche anzuführen. Alle mit dem MIMA 2025 ausgezeichneten Lösungen basieren auf künstlicher Intelligenz (KI), die heute ein unverzichtbares Werkzeug für die Branche ist.

MIMA25: Die Siegerprojekte im Überblick

Das sind die Gewinner des Microsoft Intelligent Manufacturing Award 2025 in den verschiedenen Kategorien.

  • Kategorie: Innovate Philip Morris Manufacturing & Technology Bologna Smart Factory vereint Innovation und Nachhaltigkeit

    Philip Morris Manufacturing & Technology Bologna hat eine intelligente Fabrik mit einer umfassenden digitalen Architektur aufgebaut, die KI und maschinelles Lernen zur Optimierung von Prozessen in Echtzeit sowie für Vorhersagen nutzt, die sich aus Datenanalysen ergeben. Dadurch konnte sich das Unternehmen aus Italien die Auszeichnung im Bereich „Innovate!“ sichern. Sein digitales Ökosystem erstreckt sich von der Tabakverarbeitung über die Produktion bis hin zur Distribution und sorgt für Rückverfolgbarkeit und Effizienz. 

    Durch den Einsatz von Technologien für digitale Zwillinge und den Fokus auf Nachhaltigkeit konnten Verluste in der gesamten Wertschöpfungskette reduziert werden. Philip Morris Manufacturing Technology Bologna hat gezeigt, dass sie ihre Innovationen schnell in einem globalen Netzwerk prüfen und zum Einsatz bringen können. Dadurch konnten sie die Skalierbarkeit ihres Ansatzes belegen, der diese digitalen Lösungen nicht nur als Experimente betrachtet, sondern als integralen Bestandteil des Produktionsnetzwerks von morgen.

    Nicola Serra, Manager PMO Strategic Projects Manufacturing Philip Morris Manufacturing & Technology Bologna: "Wir sind sehr stolz auf diese Anerkennung. Der Einsatz fortschrittlicher digitaler Technologien ermöglicht es uns, die Produktion in Echtzeit zu überwachen und zu optimieren, um Rückverfolgbarkeit und Effizienz zu gewährleisten. Diese Auszeichnung ist ein Beweis für die harte Arbeit und Leidenschaft unseres Teams und motiviert uns, weiterhin die Grenzen von Technologie und Innovation zu verschieben. Dabei legen wir großen Wert auf Praktiken, die sich sowohl positiv auf unser Unternehmen als auch auf die Umwelt auswirken. Die Mission von Philip Morris für eine rauchfreie Zukunft steht im Einklang mit unseren eigenen Werten und bestärkt uns in unserem Engagement für bahnbrechende Innovationen.“

  • Kategorie: Scale ZEISS Digital Innovation Kombinierte virtuelle und physische Messtechnik für die Fertigung

    ZEISS Digital Innovation hat eine IIoT-Lösung für maschinenintegrierte Prozessoptimierung in der Präzisionsfertigung entwickelt, die Qualitätssicherung in den Fertigungsprozess integriert. Damit gewinnt das Unternehmen aus Dresden den MIMA 2025 in der Kategorie „Scale!“. Die Kombinatorik aus virtueller und physischer Messtechnik kann durch digitale Lösungen die Qualität von Bauteilen in Echtzeit vorhersagen und ermöglicht sofortige Anpassungen von Produktionsprozessen. 

    Die auf dem Closed-Loop-Ansatz basierende Softwarelösung hat signifikante Produktivitätssteigerungen und Kosteneinsparungen gezeigt, wodurch ihr Return on Investment (ROI) nach wenigen Monaten erreicht wird. Die zahlreichen Einsatzfelder, insbesondere bei Brownfield-Anwendungen, und die positiven Auswirkungen, die sich bei den Kunden von ZEISS Digital Innovation zeigten, unterstreichen ihre Effektivität und Skalierbarkeit in der Präzisionsfertigung.

    Alfred Mönch, COO, ZEISS Digital Innovation: "Wer Wertschöpfung in Deutschland und Europa zukunfts- und wettbewerbsfähig sichern will, wird in absehbarer Zeit an autonomen Lösungen nicht vorbeikommen. Das betrifft sowohl komplexe Produktionsstrukturen wie in der Halbleiterbranche als auch klassische Fertigungsdisziplinen wie Zerspanung. Immer dort, wo herkömmliche Effizienzmaßnahmen an ihre Grenzen kommen, werden wir zukünftig Lösungsansätze der autonomen Fertigung sehen. Für uns liegt die Grundvoraussetzung in der Fähigkeit, Prozess- und Werkstückinformationen in Echtzeit zur Regelung des Fertigungsprozesses einzusetzen. Damit ist ein großer Schritt in Richtung datengetriebene Produktion möglich.“

  • Kategorie: Add Value Cereal Docks und MIPU Vorausschauende Fabrik für die Lebensmittelproduktion

    Cereal Docks, ein multinationaler Agrar- und Nahrungsmittelkonzern, hat gemeinsam mit seinem Technologiepartner MIPU die Predictive Factory eingeführt - eine Software- und Online-Servicelösung, die Industriedaten nutzt, um den Energie- und Wartungsbedarf von Maschinen genau vorherzusagen. Damit gewinnen sie den MIMA 2025 in der Kategorie „Add Value!“. Durch die Implementierung dieser Lösung an elf Produktionsstandorten konnte Cereal Docks seine Produktionsprozesse erfolgreich optimieren und gleichzeitig die betriebliche Effizienz steigern. 

    Zu den dokumentierten Ergebnissen gehören eine Senkung des Energieverbrauchs um acht Prozent ohne Hardware-Investitionen, eine Verringerung der Arbeitsstunden für die Wartung um 20 Prozent und eine Reduktion der unerwarteten Maschinenausfälle um 98 Prozent.

    Giulia Baccarin, CEO MIPU Predictive Hub,  Cereal Docks und MIPU: "Die Predictive Factory ist die einzige Möglichkeit, Wirtschaftswachstum und nachhaltige Produktionsprozesse in Einklang zu bringen. Durch den Einsatz von KI können wir industrielle Daten in wertvolle Erkenntnisse umwandeln, die Hersteller dabei unterstützen, Verschwendung zu reduzieren, Ressourcen optimal zu nutzen und widerstandsfähigere Prozesse zu schaffen. Diese Auszeichnung würdigt das Potenzial prädiktiver Technologien, eine Zukunft zu gestalten, in der Effizienz und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen.“

  • Kategorie: Disrupt SICK Vorausschauende Qualitätssicherung durch KI und Echtzeit-Kontrolle

    Die Sensortechnologie-Experten von SICK in Waldkirch haben ein bahnbrechendes KI-gestütztes Assistenzsystem für die Fertigung entwickelt – eine Innovation, die mit dem renommierten MIMA 2025 Award in der Kategorie „Disrupt!“ ausgezeichnet wird. Dieses neuartige System kombiniert vorausschauende Qualitätsanalyse mit Echtzeit-Prozesskontrolle, um die Produktionseffizienz zu steigern, Ausschuss zu reduzieren und die Ertragsqualität zu verbessern. Das System wertet Produktionsdaten aus, um einen einzigartigen „Fingerabdruck“ fehlerhafter Teile zu erstellen und erreicht dabei eine beeindruckende Präzision von 99 Prozent bei der Vorhersage potenzieller Rückläufer. 

    Gleichzeitig überwacht das integrierte In-Line-Prozesskontrollsystem Komponenten in Echtzeit, erkennt Probleme frühzeitig und verhindert so Fehler, bevor sie entstehen. Mit sofortigem Feedback und praxisnahen Handlungsempfehlungen unterstützt dieses intelligente Assistenzsystem die Mitarbeitenden in der Produktion, optimiert Abläufe und ermöglicht erhebliche Kosteneinsparungen – mit Skalierbarkeit über ganze Fertigungslinien hinweg.

    Niels Syassen, SICK-Vorstandsmitglied für „Technology & Solutions“: "Wir freuen uns über die Auszeichnung mit dem MIMA 2025 für unseren disruptiven Einsatz von industrieller KI und Sensortechnologie in der Fertigung. Durch das Erkennen und Korrigieren von Fehlern in Echtzeit befähigen wir die Mitarbeitenden unserer Kunden und eröffnen erhebliche Einsparpotenziale. Gleichzeitig wird Abfall minimiert und eine nachhaltigere Produktion unterstützt, indem der Materialverbrauch gesenkt und die Umweltbelastung reduziert wird. Mit dieser Lösung schöpfen wir das Potenzial von Fertigungsdaten voll aus, um echten Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen."

  • Gesamtsieg Continental KI-getriebenes Anforderungsmanagement

    Der Gesamtsieg beim Microsoft Intelligent Manufacturing Award geht in diesem Jahr an Continental. Das Technologieunternehmen hat eine KI-Lösung für das Anforderungsmanagement entwickelt: Sie extrahiert und klassifiziert Anforderungen von Kunden aus komplexen Dokumenten und ordnet sie bestehenden Produktmerkmalen zu. Dadurch steigt die Effizienz bei der Bearbeitung von bis zu 30.000 Anforderungen pro Projekt erheblich. 

    Die neue Lösung wird zeitnah bei Continental Automotive eingeführt, denn sie reduziert den manuellen Aufwand für die Extraktion von Anforderungen um bis zu das Achtfache und ermöglicht eine schnellere Markteinführung neuer Produkte. Gleichzeitig sorgt sie für eine effizientere Nutzung von Ressourcen in der Forschung und Entwicklung. Mit diesem innovativen Tool optimiert Continental seinen gesamten Anforderungsmanagement-Prozess – sowohl für Kunden als auch für künftige Lieferanten.

    Philipp von Hirschheydt, CEO Continental Automotive GmbH,  Continental: "Bei Continental stellen wir den Status quo immer wieder in Frage, um unseren Kunden intelligentere, schnellere und zuverlässigere Lösungen zu liefern. Durch den Einsatz von generativer KI im Requirements Engineering setzen wir einen neuen Standard für Effizienz und Genauigkeit in der Automobilentwicklung. Der Gewinn des Microsoft Intelligent Manufacturing Award 2025 unterstreicht unser Engagement, an der Spitze der digitalen Transformation zu bleiben und unsere Teams, Partner und Kunden mit innovativen KI-basierten Lösungen zu unterstützen.“

Aufnahme in den MIMA Champions Circle

Neben den Gewinnern ziehen auch diese Finalisten des diesjährigen Wettbewerbs in den exklusiven MIMA Champions Circle ein:

  • Aira (Deutschland)
  • Bosch Global Software Technologes (Deutschland)
  • E.ON Grid Solutions (Deutschland)
  • Kongsberg Digital (Norwegen)
  • MTEK Industry (Schweden)
  • Sandvik (Schweden)
  • Schneider Electric SE (Frankreich)
  • VERIFI (Saint-Gobain Constructions Chemicals) (USA/Frankreich)
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