Produktionswert im vergangen Jahr gesunken : Holzindustrie: Kostendruck in Österreich weiter hoch
"Die Holzindustrie musste sich in einem schwierigen Umfeld behaupten", so Obmann des Fachverbands der Holzindustrie in der Wirtschaftskammer, Herbert Jöbstl, mit Blick auf die jüngere Vergangenheit. Neben dem Einbruch der Baukonjunktur litt die Branche unter den anhaltend hohen Rohstoff- und Energiekosten. Dabei hat die Branche einen massiven Personalabbau vermieden: Der Personalstand lag 2023 bei gut 27.400 Beschäftigten, ein Rückgang um gut 3 Prozent bzw. 720 Stellen.
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Ziel bleibe es, das Personal zu halten, betonte der stellvertretende Vorsitzende Erlfried Taurer. Der Druck auf die Forstbetriebe, Gewinne zu erwirtschaften, sei aber nach wie vor groß. Geht es nach den Branchenvertretern, sollten sich die Sozialpartner daher für die nächsten Kollektivvertragsverhandlungen ein neues Modell überlegen. "Man sollte nicht nur die Inflation berücksichtigen, sondern auch andere wirtschaftliche Faktoren, die auch in die Zukunft gerichtet sind", so Taurer.
EU-Entwaldungsverordnung überarbeiten
Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage bleiben die Erwartungen für heuer und das nächste Jahr verhalten. "Mit Optimismus ist es schwierig, wenn man sich die Baukonjunktur ansieht", so Andreas Ludwig, ebenfalls stellvertretender Obmann des Verbands. Er verwies auf den jüngsten Rückgang der Baugenehmigungen sowie den raschen Anstieg der Finanzierungskosten durch die höheren Zinsen. Das von der Regierung beschlossene Baupaket schaffe zwar Abhilfe, die Maßnahmen würden aber nur langsam zu greifen beginnen, ergänzte Fachverbandsgeschäftsführer Heinrich Sigmund. Die KIM-Verordnung, die strenge Regeln für die Vergabe von Immobilienkrediten normiert, gehöre aus diesem Grund überdacht, lautet eine der Forderungen des Fachverbands.
Außerdem solle die EU-Entwaldungsverordnung überarbeitet werden. Diese gehe mit großen bürokratischen Lasten einher und sei daher für die Unternehmen in der jetzigen Form kaum umsetzbar, kritisiert Jöbstl. Generell brauche es seitens der Europäischen Union bei vergleichbaren Gesetzen in Zukunft eine bessere Folgenabschätzung für die Wirtschaft.