Auslandsgeschäft wächst : HERMLE beklagt schwachen Auftragseingang in Deutschland

Insgesamt verringerte sich der Konzernumsatz von HERMLE um 8,8 Prozent auf 97,2 Mio. Euro (Vj. 106,6 Mio. Euro).
- © HERMLEDie Geschäftsentwicklung der Maschinenfabrik Berthold HERMLE AG war im ersten Quartal 2025 wegen der schwachen Konjunktur im Werkzeugmaschinenbau wie erwartet rückläufig. Der Auftragseingang des schwäbischen Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialisten nahm im Konzern gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 5,3 Prozent auf 120,3 Mio. Euro ab (Vj. 127,0 Mio. Euro).
Ursächlich dafür war laut HERMLE ausschließlich die schwache Inlandsnachfrage: In Deutschland reduzierten sich die neuen Bestellungen in der Berichtsperiode deutlich um 26,9 Prozent auf 31,6 Mio. Euro (Vj. 43,2 Mio. Euro). Dagegen stieg der Auftragseingang aus dem Ausland um 5,8 Prozent auf 88,7 Mio. Euro (Vj. 83,8 Mio. Euro). Der Auftragsbestand lag am 31. März 2025 konzernweit bei 121,8 Mio. Euro nach 150,8 Mio. Euro am Vorjahresstichtag und 98,7 Mio. Euro am Jahresende 2024.
Einsatz von Kurzarbeit
Auch beim Konzernumsatz konnte HERMLE im Ausland leicht zulegen: Das außerhalb Deutschlands erzielte Geschäftsvolumen vergrößerte sich von Januar bis März 2025 um 2,6 Prozent auf 69,9 Mio. Euro (Vj. 68,1 Mio. Euro). Dagegen nahm der Inlandsumsatz um 29,1 Prozent auf 27,3 Mio. Euro stark ab (Vj. 38,5 Mio. Euro). Die Exportquote erhöhte sich von 63,9 Prozent auf 71,9 Prozent.
Insgesamt verringerte sich der Konzernumsatz um 8,8 Prozent auf 97,2 Mio. Euro (Vj. 106,6 Mio. Euro). Die damit verbundene niedrigere Auslastung der Kapazitäten führte im ersten Quartal 2025 erwartungsgemäß zu einem deutlich überproportionalen Ergebnisrückgang.
Dem wirkt HERMLE mit dem vermehrten Abbau von Gleitzeitkonten und dem Einsatz von Kurzarbeit in vielen Unternehmensbereichen entgegen. Ende März beschäftigte HERMLE konzernweit 1.605 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber 1.521 Personen am Vorjahresstichtag und 1.603 zum Jahreswechsel 2024.
Prognose für das Gesamtjahr 2025 unverändert
Unabhängig von den aktuell schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen setzte HERMLE sein Investitionsprogramm zur Standortentwicklung im Berichtszeitraum fort, um sich für den langfristig zu erwartenden, anhaltend hohen Bedarf an Automationslösungen und Bearbeitungszentren zu rüsten. Im Mittelpunkt stand der Bau eines neuen Anwendungszentrums am Firmensitz in Gosheim.
Das Investitionsvolumen lag im ersten Quartal 2025 allerdings unter Vorjahr. Die Finanz- und Vermögenslage des HERMLE-Konzerns blieb dank der starken finanziellen Basis weiterhin sehr solide: Ende März 2025 wurde eine Eigenkapitalquote von über 70 Prozent ausgewiesen.
Da die Belastungsfaktoren aus schwacher Konjunktur, geopolitischen Konflikten sowie Zoll- und Handelsstreitigkeiten derzeit unvermindert anhalten und es bisher keine Anzeichen für eine Verbesserung des Umfelds gibt, bleibt die Prognose für das Gesamtjahr 2025 unverändert: HERMLE geht von einem Umsatzrückgang in einer Spanne vom oberen einstelligen Prozentbereich bis zu 25 Prozent und einer hierzu überproportionalen Ergebniseinbuße von 40 Prozent bis zu 90 Prozent aus.