ESA Phi-Lab Austria : ESA startet Weltraumtechnik-Hub in Schwechat

NLK Filzwieser

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Bundesministerin Leonore Gewessler, ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ENPULSION-Geschäftsführer Alexander Reissner eröffneten gemeinsam das ESA-Phi-Lab (v.l.n.r.)

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Ein "Zentrum für Innovation, Design und die Herstellung von Weltraum-Hardware" soll das österreichische "Lab" werden, heißt es seitens der ESA. "Das 'Phi-Lab Austria' ist das erste solche Lab außerhalb der ESA selbst", erklärte der aus Tirol stammende ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher im Rahmen der Eröffnung der neuen Einrichtung. Man wolle damit - angelehnt an das US-amerikanische Silicon Valley - die Industrie, den Hochschulbereich und verschiedene Agenturen zusammenführen, "um wirklich ganz neue Ideen und Produkte zu kreieren" und in weiterer Folge auf den Markt zu bringen.

Das erste derartige "Exzellenzzentrum" für Upstream-Technologien für die Weltraumindustrie in Europa, auf das in anderen Ländern elf weitere folgen sollen, wurde am Freitag von Vertretern aus der Politik in den Räumlichkeiten der niederösterreichischen Weltraumtechnologiefirma Enpulsion am Flughafen Wien-Schwechat vorgestellt. Den inhaltlichen Schwerpunkt werde man auf die möglichst rasche Umsetzung von Prototypen auf seriennahem Niveau in den Bereichen neue Materialien, innovative Bauteile oder Antriebssysteme im Rahmen der Raketen-, Raumfahrzeug- und Satellitenentwicklung legen.

RHP/Robert Syrovatka
Made in Austria: Ein 3D-gedrucktes Bauteil für den Einsatz im Weltraum - © RHP/Robert Syrovatka

Start-up-Ansiedlungen in Flughafen-Nähe

Die Initiative zu den "Phi-Labs" hatte Aschbacher, der seit 2020 als ESA-Generaldirektor fungiert, im Jahr 2017 noch in seiner damaligen Funktion als Direktor für die Erdbeobachtungsprogramme der Agentur gestartet. Der Fokus der bisher einzigen Einrichtung in Italien liegt auf der Unterstützung von Unternehmen bei der Nutzung der vielfältigen Erdbeobachtungsdaten in neuartigen Produkten. Mit der Eröffnung des "Phi-Lab Austria" weite man dieses Konzept auf andere Bereiche der Weltraumtechnologie und deren Vermarktung aus.

Die Einrichtung vor den Toren Wiens biete einige Vorteile: Mit Enpulsion sei auch bereits eine Vorreiterfirma - das Unternehmen baut hier Ionenantriebe, mit denen bereits zahlreiche Satelliten gesteuert werden - angesiedelt. Die Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur sei "exzellent", betonte Aschbacher. "Wir haben auch noch mehr Platz", sagte der Vorstand der Flughafen Wien AG, Günther Ofner, im Hinblick auf mögliche weitere Start-up-Ansiedlungen in Flughafen-Nähe.