Reduktion des Personalstandes angedeutet : voestalpine verkauft kriselnde Buderus Edelstahl
Der Kaufvertrag wurde den Angaben zufolge am Dienstag unterzeichnet. "Wir erwarten uns nach dem Verkauf von Buderus Edelstahl ab dem nächsten Geschäftsjahr eine operative Ergebnisverbesserung in der High Performance Metals Division in der Größenordnung von 30 Mio. Euro im Vergleich zum laufenden Geschäftsjahr", sagt Konzernsprecher Peter Felsbach.
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Mit der Veräußerung von Buderus Edelstahl konzentriere der Konzernbereich High Performance Metals Division sein Produktportfolio auf das "technologisch anspruchsvolle Segment der Hochleistungswerkstoffe" und reduziere den Produktionsanteil im Werkzeugstahl und Edelbaustahl im leistungsstandardisierten Bereich. Dieser gerate aufgrund der steigenden Konkurrenz durch außereuropäische Mitbewerber zunehmend unter Preisdruck. "Mit Mutares haben wir ein renommiertes Beteiligungsunternehmen für Buderus Edelstahl gefunden, das über große Erfahrungen mit Unternehmen in Umbruchsituationen verfügt", so voestalpine-Chef Herbert Eibensteiner.
Kostenstruktur soll "verschlankt" werden
Nach Jahren der Umstrukturierung stehen bei der deutschen Konzerntochter nun wohl weitere Personaleinschnitte an. "Entsprechend der aktuellen Situation bei Buderus Edelstahl werden wir bei einer möglicherweise notwendigen Reduktion des Personalstandes für die betroffenen Mitarbeitenden einen entsprechenden Sozialplan mit der Belegschaftsvertretung ausverhandeln", kündigte Mutares-CIO Johannes Laumann via Aussendung an. Die Fertigungsprozesse sollen "optimiert" und die Kostenstruktur weiter "verschlankt" werden.
"Wir gehen davon aus, dass die überwiegende Mehrheit der Mitarbeitenden trotz der aktuellen wirtschaftlichen Lage an diesem Standort langfristig eine berufliche Zukunft hat", so voestalpine-Vorstand und Leiter der High Performance Metals Division Reinhard Nöbauer.
Aktuell beschäftigt Buderus Edelstahl 1.130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente). Im Geschäftsjahr 2023/24 erwirtschaftete das fast dreihundert Jahre alte Traditionsunternehmen mit Sitz im hessischen Wetzlar einen Umsatz von 362 Mio. Euro. Buderus kann bis zu 300.000 Tonnen Rohstahl pro Jahr herstellen. Das Unternehmen gehört seit 2007 zur Voest. Davor (2003) war Buderus vom Stuttgarter Autozulieferer deutschen Bosch übernommen worden. Dieser gab den Edelstahlbereich dann an den österreichischen Edelstahlkonzern Böhler-Uddeholm ab, der Teil der voestalpine ist.