Maschinenbau : Ukraine-Krise: erst ab März in den Auftragsbüchern der Maschinenbauer sichtbar
Deutschlands Maschinenbauer sind mit Schwung ins Jahr gestartet. Im Januar stieg der Auftragseingang bereinigt um Preiserhöhungen (real) um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag mitteilte. "Die russische Aggression in der Ukraine konnte im Januar natürlich noch keine Rolle spielen, die Auswirkungen des Kriegs werden in den Auftragszahlen frühestens ab März zu sehen sein", erläuterte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.
Die exportorientierte deutsche Schlüsselindustrie befürchtet spürbare Folgen für ihr Geschäft infolge der Wirtschaftssanktionen gegen Russland. "Die neuen Lieferverbote für diverse Güter nach Russland erfassen weite Teile des europäischen Maschinen- und Anlagenbaus", sagte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann unlängst. Betroffen seien Exporte im Volumen von mehreren hundert Millionen Euro. Dennoch bleibe es richtig, die Aggression gegen die Ukraine hart zu sanktionieren.
Aus dem Inland erhielten die deutschen Maschinenbauer zu Jahresbeginn 22 Prozent mehr Bestellungen als im Januar 2021. Aus dem Ausland kamen 18 Prozent mehr Orders. Dazu trug auch das Großanlagengeschäft bei. Für dieses Jahr rechnete der Branchenverband zuletzt mit einem realen Anstieg der Produktion von 7 Prozent. Das Niveau vor der Corona-Krise soll wieder erreicht werden. In der Krise 2020 war die Produktion um knapp 12 Prozent eingebrochen.