Betriebsratschefin droht mit Streiks : Streit um VW-Sparkurs droht zu eskalieren
Betriebsratschefin Daniela Cavallo äußerte sich gemeinsam mit der Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Yasmin Fahimi, und der IG-Metall-Vorsitzenden Christine Benner. Der Konzern hatte angekündigt, betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen bei der Kernmarke VW nicht länger auszuschließen. Die seit 30 Jahren geltende Job-Garantie wurde aufgekündigt. "Das ist ein historischer Tabubruch. Und den lassen wir uns nicht gefallen", so Cavallo. "Wir machen keine Werke dicht. Wir wollen eine Verlängerung der Beschäftigungssicherung." Die Job-Garantie solle sogar weiter über das Jahr 2029 hinaus verlängert werden. Auch an der Forderung nach sieben Prozent mehr Lohn in der aktuellen Tarifrunde halte sie fest.
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Ansonsten zeigte sich Cavallo aber gesprächsbereit. "Volkswagen geht es schlecht." Hier gebe es keinen Dissens. Und das müsse man kurzfristig angehen. Die Belegschaft sei auch bereit, hier "weitere Schritte" zu gehen. "Wir sehen sehr viele Stellschrauben, an denen wir drehen können, um die Kosten zu senken, ohne gleich ganze Standorte infrage zu stellen." Nur zu sparen werde VW aber nicht zukunftsfest machen. "Wenn wir jetzt nicht auch über langfristige Konzepte sprechen, befeuern wir eine Abwärtsspirale."
Tarifrunde vorgezogen
VW und IG Metall haben wegen der VW-Krise ihre eigentlich erst für Oktober geplante Tarifrunde vorgezogen. Am 25. September sollen die Gespräche beginnen. Neben der normalen Entgeltrunde für die 120.000 VW-Mitarbeiter in Deutschland soll es dabei auch um die nun gekündigte Beschäftigungssicherung gehen. Die Friedenspflicht bei Volkswagen läuft Ende November aus. Ab Dezember wären dann auch Warnstreiks möglich.
Mehr Unterstützung forderte Cavallo auch von der Politik. Die jüngst verbesserte Förderung für Elektro-Dienstwagen reiche hier nicht aus. "Aus unserer Sicht sollte die im Dezember beendete E-Auto-Kaufprämie auch für private Haushalte wieder gewährt werden. Besser gestern als heute. Das wäre für uns immens wichtig." Der Verkäufe von E-Autos waren nach dem Aus der Förderung eingebrochen, VW musste daraufhin an mehreren Standorten die Produktion drosseln.