Arbeitsplätze in Österreich : Stellenabbau bei Pierer Mobility: Europa wird zu teuer

Pierer Mobility muss sparen, und zwar sei im Geschäftsjahr 2024 laut einer Aussendung eine Kostenreduktionen in zweistelliger Millionenhöhe nötig, um die Rentabilität der Gruppe zu sichern. Diese Maßnahmen umfassen die Verlagerung von Produktionskapazitäten für bestimmte Mittelklassemodelle und Forschungs- sowie Entwicklungsaktivitäten nach Indien zu Bajaj Auto und nach China zu CFMOTO. Ziel sei es, Kosten in diesen Regionen zu reduzieren und Entwicklungsprozesse zu beschleunigen.

Die Pierer Mobility wird zudem zwei Fahrradmarken verkaufen und sich verstärkt auf ihre Kernmarken KTM, GASGAS, Husqvarna und MVAgusta fokussieren. Die Marken R Raymon und FELT werden abgegeben, und die Fahrradsparte wird neu ausgerichtet. Diese strategische Neuausrichtung wird voraussichtlich zu einem Abbau von Arbeitsplätzen in Österreich führen. Von 300 Stellen im Jahr 2024 ist die Rede wobei Genaueres noch offen ist.

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Stefan Pierer
Stefan Pierer hat seit 2020 die Funktion des Vorstandes in der Pierer Bajaj AG inne, welche die Mehrheit an der börsenotierten Pierer Mobility AG hält. - © Pierer Mobility

Fokus auf E-Bikes

Die Entscheidung des Vorstands zur Strategieschärfung spiegelt sich auch im Verkauf von R Raymon und dem laufenden Verkaufsprozess von FELT wider. Pierer Mobility plant, sich von nicht elektrifizierten Fahrrädern zu trennen und setzt verstärkt auf elektrobetriebene Fahrräder der Marken Husqvarna und GASGAS.Trotz eines neuen Rekordumsatzes im Halbjahr, der einen Anstieg von 16,5 Prozent bei Motorrädern und 39 Prozent bei E-Bicycles und Fahrrädern verzeichnete, gibt das Unternehmen an, dass erhöhte Zinsen die Kosten für die Lagerbestände der Händler im Motorradbereich deutlich erhöhten.

Die Neuausrichtung der Fahrradsparte wird laut Unternehmen voraussichtlich zu einer Belastung des Gesamtergebnisses in der Bilanz von 2023 führen. Der Vorstand erwartet für das Gesamtjahr 2023 ein Umsatzwachstum von 7 bis 9 Prozent bei einer EBIT-Marge zwischen 5 bis 7 Prozent, im Gegensatz zu den zuvor optimistischeren Prognosen im Halbjahr.