Digitalisierung im Bundesländervergleich : EU-Nachzügler: So digitalisiert ist die österreichische Industrie

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Österreichs Unternehmen haben Aufholbedarf beim digitalen Wandel. Das zeigt eine aktuelle Erhebung der Statistik Austria.

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"Aktuell verwendet weniger als die Hälfte der österreichischen Unternehmen fortgeschrittene Cloud Services, Data Analytics oder künstliche Intelligenz. Im europäischen Vergleich ordnet sich Österreich damit im unteren Drittel ein und ist noch ein gutes Stück von dem EU-Ziel der ´Digitalen Dekade´ entfernt, wonach bis 2030 zumindest drei Viertel der Unternehmen fortgeschrittene Technologien nutzen sollen“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Nur jedes zehnte Unternehmen in Österreich nutzt bisher künstliche Intelligenz (11 %). Datenanalyse (24 %) und fortgeschrittene Cloud Services (36 %) werden hingegen bereits in jedem vierten bzw. dritten Unternehmen eingesetzt. Zumindest eine dieser fortgeschrittenen Technologien wird von knapp der Hälfte aller österreichischen Unternehmen (47%) eingesetzt.

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Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria - © BKA

Die Nutzung fortgeschrittener Informations- und Kommunikationstechnologien unterscheidet sich deutlich nach Wirtschaftszweig, Unternehmensgröße und Standort. Unternehmen des Dienstleistungssektors (50%) nutzen diese Technologien häufiger als Industrieunternehmen (40%). Darüber hinaus werden sie von einem überwiegenden Teil der großen (250 und mehr Beschäftigte; 85 %) und mittleren Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) genutzt. (50 bis 249 Beschäftigte; 64 %), aber von weniger als der Hälfte der kleinen Unternehmen (10 bis 49 Beschäftigte; 43 %) eingesetzt.

Rund 85 Prozent der Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten nutzen diese Technologien. Und 64 Prozent der mittelgroßen Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen die Möglichkeiten der IKT. Bei den kleinen Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten sind es hingegen nur 43 Prozent.

Regional betrachtet sind die meisten Unternehmen, die fortgeschrittene Informations- und Kommunikationstechnologien nutzen, in Wien (55 %) und Vorarlberg (54 %) angesiedelt. (54%), am wenigsten werden diese Technologien von Unternehmen im Burgenland (34%) genutzt.

Österreich im EU-Vergleich im unteren Drittel

Bei der Nutzung fortgeschrittener Informations- und Kommunikationstechnologien liegt Österreich (47%) im europäischen Vergleich im unteren Drittel. In Rumänien und Bulgarien wird die geringste Nutzung gemessen (je 29%), am höchsten in Finnland (80%) und Dänemark (77%). Die beiden nordischen Länder sind damit die einzigen, die das EU-Ziel von 75 % bereits erreicht haben. Der Durchschnitt der europäischen Länder liegt derzeit bei 55 %. Nach dem Digitalisierungsziel der EU für die Wirtschaft sollen bis 2030 75 % der Unternehmen mindestens eine der genannten Technologien nutzen.