Zum zweiten Mal in Folge : Paul Horn GmbH erhält Industrie 4.0 Award

Die ausgezeichnete Industrie 4.0-Strategie bei Horn findet zum Beispiel Anwendung in der hochmodernen Schleiferei.
- © HORN/SauermannHorn-Werkzeuge müssen höchsten Ansprüchen an Präzision und Qualität genügen, etwa in den Bereichen Optik oder hocheffiziente Getriebefertigung. Die Anschaffung dieser Werkzeuge wird von erheblichen Investitionen begleitet. Um die Lebensdauer der Werkzeuge zu verlängern, bietet Horn weltweit Aufbereitungsdienstleistungen bzw. Service an.
Bislang war der Werkzeugservice nur bei großen Stückzahlen wirtschaftlich. „Wir bearbeiten die Werkzeuge in festen Schritten – unabhängig von ihrem tatsächlichen Verschleiß –, da sie individuelle Messungen und Entscheidungen nicht effizient dokumentieren konnten“, sagt André Hoettgen, Gruppenleiter Enterprise bei Horn.
Horn Service Platform
Um den Lebenszyklus von Präzisionswerkzeugen digital abzubilden und die Erfassung qualitätskritischer Daten sicherzustellen, entwickelte Horn eine webbasierte, für spezifische Produktgruppen maßgeschneiderte Lösung. Mit der „Horn Service Platform" (HSP) werden die relevanten Produktionsprozesse digital unterstützt und Verwaltungsaufgaben beschleunigt.
Lesetipp: IoT Breakthrough Award: Emerson gewinnt in Kategorie „Industrielle Innovation des Jahres"
Verwaltungsaufgaben automatisiert
Wie Horn in einer Aussendung beschreibt, erfolgte – basierend auf der im letzten Jahr ausgezeichneten I4.0-Infrastruktur – die Anbindung von mehr als 15 innerbetrieblichen Stationen: von der Entstehung bis zum Ende des Lebenszyklus eines Werkzeugs und vom Wareneingang bis zum Versand. Zu den wichtigsten Prozessen zählen Lasermarkierung, Schleifen, verschiedene Prüfungen und Messungen, Reinigung, Strahlen und Beschichten, Verpackung und Versand.
Die HSP gibt den Präzisionswerkzeugen eine eindeutige Identifikationsnummer. Dies durchbricht die Systemgrenze des klassischen ERP-Systems. Im gesamten Service-Prozess können Daten laut Horn lückenlos erfasst, den Werkzeugen digital zugeordnet und in der Web-Oberfläche strukturiert und transparent dargestellt werden. Dies umfasst alle qualitätskritischen Daten, wie direkte Messwerte (Höhe, Durchmesser, Rundlauf, etc.), Prüfberichte, Bilder oder Kommentare, und soll die Rückverfolgbarkeit erhöhen.
Lesetipp: Von der elektrische Handschere zum Innovationsführer
Kunden und Fertigung teilen sich dabei ein System, jedoch mit individuellen Sichten und klarer Abgrenzung der Daten. Die Verwaltungsprozesse, etwa bei der Bewertung des initialen Zustands nach Erhalt der Werkzeuge oder bei der Pflege von Auftragsdaten im ERP, werden digital unterstützt. „Wo es möglich war, automatisierte Horn Verwaltungsaufgaben vollständig. Dadurch beugten sie Fehler vor und reduzierten die Durchlaufzeit", kommentiert André Hoettgen.
-
Wo es möglich war, automatisierte Horn Verwaltungsaufgaben vollständig. Dadurch beugten sie Fehler vor und reduzierten die Durchlaufzeit.
André Hoettgen, Gruppenleiter Enterprise bei Horn
Verbesserte Lieferperformance und volle Transparenz
Die Einführung der HSP verbesserte die Lieferperformance deutlich und schuf volle Transparenz über den gesamten Werkzeug-Lebenszyklus, heißt es. Die erfassten Daten bieten die Grundlage für zukünftige Analysen und Optimierungen der Fertigungsprozesse.
Über Schnittstellen können die Kunden diese Daten abrufen. Die Reduzierung der Bearbeitungsschritte/-tiefe wirkt sich laut Horn positiv auf die Lebensdauer der Werkzeuge und damit auf die Kosten und die Umwelt/Nachhaltigkeit aus. Die gefundene Lösung rollt Horn sukzessive aus und setzt diese zukünftig für weitere Produktbereiche um.
„Wir orientieren uns mit der HSP an den Kundenbedürfnissen und arbeiten kontinuierlich an digitalen Angeboten sowie an der Effizienz des Service-Geschäftsmodells“, schließt Hoettgen.