504 Dienstnehmer betroffen : Niederösterreichischer Dämmstoffproduzent Brucha insolvent

Brucha

Brucha-Insolvenz: Rund 700 Gläubiger - Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt

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Brucha hat laut AKV Niederlassungen auf der ganzen Welt. Der Vertrieb werde aber von Österreich und Deutschland aus gesteuert. Falsche Investitionsentscheidungen, insbesondere aufgrund unrealistischer Markteinschätzungen und fehlender Rentabilitätsberechnungen, das Festhalten an unrentablen Geschäftsbereichen und Niederlassungen trotz anhaltender Verluste sowie eine mangelhafte Finanzplanung und -überwachung hätten zur Insolvenz geführt. Dies führte zu einer Verschärfung der Liquiditätsprobleme und schließlich zur Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung. Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent ihrer Forderungen angeboten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme.

Die Passiva werden mit 74,2 Mio. Euro beziffert. Der AKV nannte gemäß vorgelegtem Vermögensstatus etwa 59 Mio. Euro an Verbindlichkeiten, von denen Eigenangaben zufolge rund 20,6 Mio. fällig seien. Von der Insolvenz des Produzenten von Dämmstoffen sind demnach 504 Dienstnehmer und etwa 700 Gläubiger betroffen. Es ist ein Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung gestellt worden.

Fehlkalkulationen bei Großprojekten

Als Insolvenzursachen nennt der KSV nach eigenen Angaben des Unternehmens u.a. Fehlinvestitionen in die maschinelle Ausstattung, hohe Quersubventionen in die Vertriebsgesellschaften in den USA, Singapur und der Schweiz, Fehlkalkulationen bei Großprojekten sowie Belastungen in Millionenhöhe durch Reklamationen und Nachbesserungsschäden. Gespräche mit Banken und potentiellen Investoren blieben ergebnislos.

Das Abgleiten in die Insolvenz sei auf die schlechte Marktlage und die fehlende Vertriebsstruktur in der Schweiz zurückzuführen, die in der Folge geschlossen wurde, schreibt der AKV. Umsatzeinbußen habe es auch bei der Tochtergesellschaft in den USA sowie in Singapur aufgrund von Einreisebeschränkungen wegen Corona gegeben. Weiters sei die Insolvenz auf Reklamations- und Reparaturschäden, erhöhte Energiekosten sowie gestiegene Rohstoffpreise zurückzuführen.