Hohe Personal- und Energiekosten : AVL List entlässt 70 Mitarbeiter
"Die globale Automobilindustrie befindet sich in einem investitionsintensiven Transformationsprozess. Gleichzeitig stellen hohe Energie-, Personal-, Material- und Zinskosten die Branche vor große Herausforderungen. AVL reagiert mit kontinuierlichen Anpassungen des Leistungsangebots und Investitionen in die Weiterentwicklung neuer Technologien. Um dem Transformationsprozess gerecht zu werden, reduziert AVL ihre Belegschaft um 70 Stellen am Standort Graz", teilt der Konzern mit.
Insgesamt werden bis zum Jahreswechsel weitere 130 Personen "aufgrund von Pensionierungen und Streichungen im Stellenplan das Unternehmen verlassen", hieß es weiter. Das Personal sei am Dienstag darüber informiert worden. Hinzu komme die Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel in den Kollektivverträgen.
AVL hat nach eigenen Angaben in den vergangenen fünf Jahren rund 1,3 Milliarden Euro in den Transformationsprozess investiert und will bis 2026 weitere 700 Millionen Euro in den "Ausbau der Innovationskraft" stecken. "Nach zwei Jahren des Wachstums - mit 10 Prozent im letzten Jahr - müssen wir nun die Ertragskraft des Unternehmens stärken, um die notwendigen Mittel für die Investitionen in die Zukunft bereitzustellen. Die ökonomischen Rahmenbedingungen und der starke internationale Wettbewerb machen diese Kapazitätsanpassung notwendig und schaffen die notwendigen Voraussetzungen für das Vorantreiben neuer Technologien.
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Helmut List, Vorsitzender der Geschäftsführung AVL List
„Nach zwei Jahren des Wachstums - mit 10 Prozent im letzten Jahr - müssen wir nun die Ertragskraft des Unternehmens stärken, um die notwendigen Mittel für die Investitionen in die Zukunft bereitzustellen. Die ökonomischen Rahmenbedingungen und der starke internationale Wettbewerb machen diese Kapazitätsanpassung notwendig und schaffen die notwendigen Voraussetzungen für das Vorantreiben neuer Technologien. Ziel ist es, die Position von AVL als innovationsgetriebener, globaler Technologieführer im Mobilitäts- und Energieumfeld weiter auszubauen."
Neue Geschäftsfelder
AVL erzielte im Jahr 2023 mit insgesamt 12.200 Mitarbeitenden weltweit, davon 4.300 in Graz einen Umsatz von 2,05 Milliarden Euro , was einem Zuwachs von rund 10 Prozent entspricht, nach einem Wachstum von 18 Prozent im Jahr 2022. In den nächsten Jahren sind weitere Investitionen in neue Geschäftsfelder abseits der Automobilindustrie geplant.
Neue Forschungs- und Entwicklungsleistungen in den Bereichen Bahn, Schifffahrt und Energie stehen auf der Agenda. Bewährte (Antriebs-)Technologien und Lösungen für das Gesamtfahrzeug werden künftig noch stärker von Software bzw. KI und Automatisierung getrieben. Priorität haben weiterhin grüne Innovationen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die kürzlich geschlossene exklusive Kooperation mit Microsoft unterstreicht die Marktposition und Kompetenz des Unternehmens im Bereich der Digitalisierung.