Erfolgsgeschichten : Wie KEBA trotz Pandemie seinen Umsatz steigern konnte

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KEBA ist ein Technologieunternehmen, für welches Forschung und Entwicklung eine zentrale Bedeutung hat. Sie ist die Grundlage für den zukünftigen Unternehmenserfolg und für die technologische Position am Markt. Entsprechend investiert die KEBA Gruppe jährlich einen maßgeblichen Anteil ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung (F&E). Der Aufwand für F&E belief sich im letzten Jahr auf rund 70 M€.

Wachstum trotz Pandemie

Das Umsatzwachstum im vergangenen Geschäftsjahr betrug 30 %. Blickt man auf die Compound Annual Growth Rate (CAGR) der letzten 5 Jahre, so zeigt sich mit 22,7 % eine entsprechende Kontinuität. Das kontinuierliche Wachstum führt KEBA auf folgende Faktoren zurück. Seit mehr als 20 Jahren setzt KEBA auf das Thema Internationalisierung und baut ihre Marktpräsenz in den relevanten Märkten laufend aus. Der Automationsexperte setzt frühzeitig auf Wachstumsmärkte, die sich mit der Zukunft und mit nachhaltigen Lösungen auseinandersetzen. KEBA profitiert von der Diversität ihrer Geschäftsfelder, die unterschiedliche Branchen bedienen und unterschiedlichen Wirtschaftszyklen unterliegen. KEBA hat eine relativ flache, agile Organisation mit hoher Selbstverantwortung, die schnelle dezentrale Entscheidungen ermöglicht und kann sich dadurch schneller an die Erfordernisse des Marktes anpassen.

Die 3 Standbeine von KEBA

Seit Herbst des letzten Geschäftsjahres sind die drei Geschäftsfelder der KEBA - Industrial Automation, Handover Automation und Energy Automation - eigenständige Gesellschaften und betreiben das operative Geschäft innerhalb der KEBA Gruppe.

Industrial Automation entwickelt und produziert Automatisierungsawendungen aus Hard- und Software für Maschinen und Roboter. Diese reichen von der Bedienung über die Steuerung und Sicherheitstechnik bis hin zur Antriebstechnik. Zum Einsatz kommen diese Anwendungen in verschiedenen Maschinenbaubranchen und in der Robotik.

Handover Automation
ist Spezialist für Übergabe. Dies ermöglicht die sichere und kontaktlose Übergabe von Bargeld, Paketen oder Waren sowie den gesteuerten Zugriff auf gemeinsam genutzte Objekte. Ähnliches kennt man beispielsweise bei Geldautomaten bei Banken oder als Paketautomaten bei Post- und Logistikunternehmen.

Energy Automation
ist verantwortlich für Ladeprozesse für Elektrofahrzeuge. Mit den Wallboxen kann man Elektroautos nicht nur sicherer und zuverlässiger laden, sondern aufgrund vielfältiger Schnittstellen auch mit verschiedenen Systemen wie z.B. einer Photovoltaikanlage vernetzen. Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Geschäftsfeld liegt im Bereich Heizungssteuerungen für Wärmepumpen sowie Biomasseheizungen.

Diese drei Geschäftsfelder haben eine unterschiedliche Charakteristik. Die Industrial Automation hat einen Schwerpunkt im Bereich OEM (Original Equipment Manufacturer). Handover Automation ist mit der Herstellung von SB Automaten im Projektgeschäft vertraut und Energy Automation mit ihren Wallboxen für E-Autos sowie Heizungssteuerungssystemen ist ein endkundennahes Seriengeschäft.

Dezentrale Verantwortung

Um sich an diese unterschiedlichen Markterfordernisse optimal anpassen zu können, ist es für das Unternehmen sinnvoll, unterschiedliche Vorgehensweisen, Prozesse oder Vertriebswege zu ermöglichen. Durch die getrennte Verantwortung kann KEBA die Branchen noch zielgerichteter bedienen und noch näher am Kunden agieren. Außerdem entspricht es auch dem agilen Organisationsverständnis von KEBA, Entscheidungen so dezentral wie möglich anzusiedeln, um diese zielgerichtet und schnell treffen zu können und zügig ins Tun zu kommen.

Herausforderung Materialversorgung

Der Bereich Beschaffung war das gesamte letzte Geschäftsjahr von der Materialverfügbarkeit getrieben. Zusätzlich zur Volatilität der Märkte aufgrund der Corona-Pandemie forderte im letzten Jahr die Halbleiterkrise die Supply Chain der KEBA. Der Mangel an Halbleitern ist ein globales Thema und hat weltweit Auswirkungen auf Industrieunternehmen. Auch die reduzierten Transportkapazitäten (Luft- und Seefracht) beeinflussen die globalen Lieferketten nach wie vor wesentlich.

KEBA legte ihren Fokus darauf, lieferfähig zu bleiben und installierte bereits Anfang 2021 eine interne Taskforce. Diese beschäftigt sich laufend damit, kurz- und mittelfristige Lösungen zu generieren und die Versorgung den Umständen entsprechend optimal zu gestalten. Als sehr hilfreich erwiesen sich in so einer herausfordernden Situation auch die agile Arbeitsweise und flache Organisation der KEBA, weil Entscheidungen schnell gefällt werden konnten. So konnte die Materialverfügbarkeit und damit die Produktionsversorgung weitgehend sichergestellt werden. Dies erfolgte allerdings auch durch Zukäufe zu höheren Preisen. KEBA blickt trotz der herausfordernden Situation auf eine hohe Lieferfähigkeit zurück.

Ausblick

KEBA geht davon aus, dass sie mit ihren 3 Geschäftsfeldern grundsätzlich in Wachstumsmärkten tätig ist und eine entsprechende Nachfrage nach ihren Produkten und Anwendungen besteht. Man rechnet wie in den letzten Jahren mit einer gewissen Grunddynamik, ist es aber prinzipiell gewöhnt, sich schnell auf geänderte Rahmenbedingungen einzustellen. Welchen Umsatz das Unternehmen in diesem Geschäftsjahr realisieren kann, hängt aber sicherlich zu einem guten Teil auch von der Materialverfügbarkeit ab.

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