Software-definierte Fahrzeuge : Wie AVL und Microsoft mit Cloud und KI die Fahrzeugentwicklung beschleunigen

Ingenieurwissen wird kodifiziert und zur Generierung vollständiger Fahrzeugdesigns genutzt. Fahrzeuge werden nicht mehr in isolierten Entwicklungsphasen betrachtet, sondern das gesamte System wird parametrisiert und virtuell abgebildet.

Ingenieurwissen wird kodifiziert und zur Generierung vollständiger Fahrzeugdesigns genutzt. Fahrzeuge werden nicht mehr in isolierten Entwicklungsphasen betrachtet, sondern das gesamte System wird parametrisiert und virtuell abgebildet.

- © Chatchanan - stock.adobe.com (KI generiert)

Die Zusammenarbeit zwischen AVL und Microsoft trägt Früchte: erste SaaSLösungen sind auf dem Azure Marketplace verfügbar. Vor allem der "AVL DevOps Pilot" soll neue Maßstäbe in der virtuellen Fahrzeugentwicklung setzen. 

Im Fokus steht das Ziel, die Softwareentwicklung für software-definierte Fahrzeuge zu beschleunigen. Das geschieht laut AVL durch die Automatisierung von Systemtestpipelines mit Microsoft Azure Cloud und künstlicher Intelligenz (Azure OpenAI). Gleichzeitig verspricht die Data-Analytics-Lösung in der Azure Cloud ein effizientes Datenmanagement und lückenlose Nachverfolgbarkeit vom virtuellen Prüfstand bis zum realen Straßeneinsatz. 

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„Die Kombination aus tiefgehendem Engineering-Know-how von AVL und Microsofts führender Cloud- und KI-Technologie ermöglicht völlig neue Ansätze in der Fahrzeugentwicklung. Skalierbare, simulationsgetriebene Methoden optimieren nicht nur den Ressourcenverbrauch, sondern beschleunigen auch die Markteinführung innovativer Mobilitätslösungen“, erläutert Jens Poggenburg – Executive Vice President von AVL. Das Know-how, globale Netzwerk und die Fähigkeit, komplexe Entwicklungsprozesse zu integrieren, waren für Microsoft ausschlaggebend dafür, AVL als Partner zu wählen.

Partnerschaft für umweltfreundlichere Fahrzeuge

Gemeinsam möchten die Unternehmen Innovation, Nachhaltigkeit und die digitale Transformation in der Fahrzeugentwicklung vorantreiben. Während AVL seine Expertise in Engineering, Methodologie sowie Verifikation und Validierung einbringt, ergänzt Microsoft die Partnerschaft mit seiner Cloud- und KI-Technologie. 

„AVL steht für eine effiziente und nachhaltige Mobilität und verändert mit seiner Innovationskraft grundlegend, wie Fahrzeuge entwickelt und genutzt werden. Wir sind stolz darauf, das Unternehmen mit unserer KI-Technologie zu unterstützen, um gemeinsam einen positiven Wandel in der Automobilindustrie voranzutreiben”, so Hermann Erlach, General Manager Microsoft Austria. 

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„Gemeinsam mit Microsoft setzen wir neue Maßstäbe für eine nachhaltige, sichere und zukunftsweisende Fahrzeugentwicklung. Wir freuen uns darauf, unsere Zusammenarbeit in den kommenden Jahren weiter zu vertiefen und neue Erfolge zu verwirklichen“, so Verena Kreuzer, Partnership Manager bei AVL. 

Was ist ein Software Defined Vehicle?

Ein Software Defined Vehicle (SDV) – bzw. das Software-definierte Fahrzeug – ist ein Gefährt, dessen zentrale Funktionen und Steuerung überwiegend durch Software bestimmt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Fahrzeugen, bei denen Hardware und Mechanik im Vordergrund stehen, basiert ein SDV auf einer hochgradig vernetzten, softwaregesteuerten Architektur.

Kernmerkmale von Software-Defined Vehicles:

  • Trennung von Hardware und Software: Die Fahrzeugsoftware kann unabhängig von der physischen Hardware entwickelt und aktualisiert werden.
  • Over-the-Air (OTA) Updates: Neue Funktionen, Leistungsverbesserungen und Sicherheitsupdates können drahtlos eingespielt werden, ähnlich wie bei Smartphones.
  • Cloud- und KI-Integration: SDVs nutzen Cloud-Plattformen und Künstliche Intelligenz, um Daten in Echtzeit zu analysieren und Funktionen zu optimieren.
  • Basis für autonomes Fahren: Eine softwaregesteuerte Architektur erleichtert die Integration und Weiterentwicklung autonomer Fahrfunktionen.

Mehrere Automobilhersteller setzen verstärkt auf Software Defined Vehicles, um Innovationen schneller umzusetzen, Fahrzeuge langfristig aktuell zu halten und die digitale Transformation in der Mobilitätsbranche voranzutreiben. Natürlich ist es aber erforderlich, die Software regelmäßig zu aktualisieren und sie vor möglichen Cyber-Attacken abzusichern.