Ganzheitliches Energiemanagement : Siemens verbindet Energiedaten aus der Infrastruktur, der Produktion und der Lieferkette
Energieeffizienz in der Produktion ist mit einigen Fragen verbunden. Wie viel Energie kostet es, ein bestimmtes Produkt herzustellen? Welche Linie kann dafür am effizientesten eingesetzt werden und warum verbrauchen zwei vergleichbare Linien unterschiedlich viel Energie? In einer effizienten Produktion wollen diese Fragen beantwortet werden. Der SIMATIC Energy Manager liefert Antworten auf die brennendsten Fragen im Energiemanagement. Siemens entwickelte eine spezielle Lösung, die sich nahtlos in die Automatisierungsumgebung einfügt. Der SIMATIC Energy Manager ist ISO-50001-zertifiziert und skalierbar. Das System unterstützt die Energiedatenerfassung und -visualisierung von der Feldebene bis zur unternehmensweiten Energiedatenanalyse und liefert gehaltvolle Reportings. „Die Energiekennzahlen stehen über benutzerspezifische Dashboards zur Verfügung. Durch die kontinuierliche Aufzeichnung können auch automatisiert notwendige Optimierungs- und Wartungsmaßnahmen abgeleitet werden“, erklärt Peter Holzmann, Spezialist für Business Development im Bereich Energiemanagement bei Siemens Österreich.
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Vermeiden von Leistungsspitzen: SIMATIC Energy Suite
Leistungsspitzen sind teuer. Das aktive Lastmanagement in der SIMATIC Energy Suite hilft, die Energiekosten durch das Vermeiden von Leistungsspitzen zu senken – automatisch und ohne Rückwirkungen auf die Produktion. „Das System ist PLC-basiert und daher besonders zuverlässig und flexibel“, sagt Holzmann. Der Projektierungsaufwand werde durch die deutlich vereinfachte Projektierung und die automatische Generierung des Energieprogramms reduziert. Energiedaten lassen sich mittels der durchgängigen Anbindung an den SIMATIC Energy Manager nahtlos zu einem standortübergreifenden und ISO 50001 zertifizierten Energiemanagement-System erweitern. Für die Effizienzbewertung einzelner Maschinen oder auch kompletter Fertigungslinien eignet sich der S7 Energie Effizienz-Monitor, der standardisiert und auf Lizenzbasis verbaut werden kann.
Nur mit durchgängigem Energiemanagement können Energiekosten gesenkt, Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und gesetzliche Anforderungen erfüllt werden. Um Ihren unternehmensweiten Energieverbrauch im Blick zu haben, bietet Siemens mit SIMATIC Energy Management ein umfangreiches ISO-50001-zertifiziertes, skalierbares Produkt- und Lösungsportfolio – von der Energiedatenerfassung bis zur Energieanalyse.
Messen des Carbon Footprint: Sigreen
Nicht nur der eigene CO₂-Fußabdruck muss gemessen werden, auch die Emissionen entlang der Lieferkette sind Daten, die Unternehmen in Zukunft ausweisen müssen. Die Plattform Sigreen ermöglicht die Bewertung von Produkten in Hinblick auf Emissionen entlang ihrer Liefer- und Produktionskette. Das Emissionsmanagement sammelt Daten dort, wo tatsächlich Emissionen entstehen, nämlich vorwiegend in der vorgelagerten Produktion. Hier entstehen bis zu 90 Prozent der Emissionen eines Produktes. Mit Sigreen können Unternehmen Emissionsdaten entlang der Lieferkette austauschen. Kombiniert mit Daten aus der eigenen Wertschöpfung, erhalten sie den wahren CO₂-Fußabdruck eines Produktes. Für ein hohes Maß an Datenschutz und die Vertrauenswürdigkeit der geteilten Information sorgt der Einsatz von kryptografischen Schlüsseln.
Der SIMATIC Energy Manager macht den Energieverbrauch auf allen Ebenen vollständig transparent – und zwar über die gesamte Fabrik bis zur einzelnen Linie.
Verknüpfung von Energie- und Emissionsmanagement: Beispiel Stölzle Glasgruppe
Bis 2030 will man bei der steirischen Stölzle Glasgruppe 50 % der CO₂-Emissionen und 20 % des Energieverbrauchs reduzieren, um die Unternehmensnachhaltigkeitsziele zu erreichen. Kernstück für den Weg zum Erfolg sind die Verknüpfung des SIMATIC Energy Manager mit dem Sigreen-Ansatz. Der SIMATIC Energy Manager macht den Energieverbrauch auf allen Ebenen vollständig transparent – und zwar über die gesamte Fabrik bis zur einzelnen Linie. Dadurch kann das Unternehmen Energie-KPIs auswerten, die Energiebilanz berechnen und Optimierungsmaßnahmen einleiten und nachverfolgen. Der zweite wichtige Teil der Dekarbonisierungsbemühungen ist die Berichterstattung über Treibhausgasemissionen. Der Product Carbon Footprint wird als Mess- und Steuerungsinstrument eingesetzt, um gezielte Reduktionsmaßnahmen mit quantifizierbarer Wirkung zu ergreifen. So kann der Glashersteller verlässlich herausfinden, was seinen Energieverbrauch beeinflusst. Mit diesen hochwertigen, validen Daten lassen sich Emissionen verringern, Energie einsparen und die gesetzlichen Bestimmungen besser belegen und einheitlich dokumentieren.