Insolvenz : Robotik-Unternehmen Franka Emika droht Insolvenz
Franka Emika steht eine unsichere Zukunft bevor. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten auf der Gesellschafterebene waren Gespräche mit potenziellen Investoren nicht abgeschlossen worden, was sich auch auf die zukünftige Finanzierung des Unternehmens auswirkte. Der vorläufige Insolvenzverwalter Matthias Hofmann wird nun die laufenden Gespräche mit Investoren übernehmen und versucht verstärkt, weitere Investoren anzuwerben. Trotz allem zeigt sich Hoffmann optimistisch: „Franka Emika hat in den vergangenen Jahren eine großartige Technologie entwickelt und auf den Markt gebracht". Er sehe "daher viel Potential, was das Unternehmen für Investoren äußerst attraktiv macht". Die bereits existierende Basis an interessierten Investoren bestätigt dies.“
Der Robotik-Experte Helmut Schmid, der das Unternehmen im Jahr 2021 interimsmäßig geleitet hat, beklagt auf LinkedIn, dass sich mit Franka Emika "nun eine weitere Perle aus der Robotik am Abgrund" befinde. Das Unternehmen habe mit seinen feinfühligen und einfach zu programmierenden Cobots Maßstäbe bei Universitäten, Hochschulen und Forschungs- einrichtungen weltweit gesetzt, kommentiert Schmid weiter.
Patrick Pfaff, Geschäftsführer von Franka Emika, verweist unterdessen auf gut gefüllte Auftragsbücher und die Unterstützung der Lieferanten. Der Großteil der Aufträge des Robotik-Anbieters stammt mittlerweile aus der Industrie, darunter bekannte Unternehmen wie Deepmind und ein US-amerikanischer OEM-Kunde sowie deutsche Mittelstandsunternehmen. "Mit einem neuen Investor an unserer Seite und der Unterstützung unserer Geschäftspartner können wir unseren Vorjahresumsatz kurzfristig verdoppeln und einen positiven Cashflow erzielen", meint Pfaff.
Die Löhne der Mitarbeiter sind laut Insolvenzverwalter Hofmann bis einschließlich Oktober 2023 über das Insolvenzgeld abgesichert. Bis dahin arbeite man gemeinsam an einer Zukunftslösung für das Unternehmen. "Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, Franka Emika erfolgreich in die Zukunft zu führen", so Hofmann. Auch Helmut Schmid wünscht dem Unternehmen "Viel Erfolg auf der Suche für zukünftige Investoren".