Salz Automation und Flecs auf der SPS : „Die Limitierungen der Industrieautomation durchbrechen“
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Wenn Patric Scholz von Flecs aus Kempten im Allgäu von Salz Automation zu sprechen beginnt, dann gerät er schnell ins Schwärmen. „Thomas und sein Team haben die Zukunft der Automatisierung verstanden. Sie setzen auf eine Linux-Plattform und die passt natürlich perfekt zu uns“, lacht Scholz. „Da bin ich ja froh“, scherzt Holm, „dass ihr das so seht und wir richtig liegen.“ Die Stimmung ist gelöst, Flecs und SalzAutomation machen Geschäft zusammen, entwickeln zusammen und Scholz und Holm sind sich einig: Die Automatisierung der nahen Zukunft beruht auf Offenheit und Flexibilität, die Steuerung muss sich beim Kunden immer wieder neuen Aufgaben stellen.
Und Flecs und Salz Automation passen nicht nur wegen dem Linux-Ansatz zusammen. In beiden Unternehmen arbeiten Menschen, die in ihren früheren beruflichen Stationen viel Erfahrung in der Automatisierungswelt gesammelt haben. „Und unsere Ziele passen zusammen. Wir wollen die Limitierungen der Industrieautomation durchbrechen“, erklärt Holm, dem schon vor seiner Zeit bei Salz Automation Scholz und sein kleines Team auffielen. „Da haben viele gestaunt und ich auch“, erinnert er sich. Heute sitzen beide beim Kaffee im Kemptener Gründerzentrum.
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Konventionelle Systeme sind überfordert
Die Ostwestfalen setzen auf ihr Salz Automation System (Amax-Steuerung), dass die Daten im Fokus hat. „Wer Datenquelle oder Datensenke ist, ist nicht mehr entscheidend. Wir wollen einfach und flexibel Daten auf das System bekommen und die Steuerung soll leicht vom Anwender orchestrierbar sein“, erklärt Holm. Salz reagiert damit auf einen Trend in der Industrie. Bestehende Systeme oder Automatisierungsgeräte werden aktuell meist für eine Aufgabe entwickelt. „Aber die Zeiten sind vorbei. Kaum ein Kunde weiß, wie sich die Märkte in den nächsten Monaten oder Jahren verändern. Neue Zulieferer, neue Kunden, neue Wertschöpfungsketten, neue Produktideen, neue Geschäftsmodelle und Kundenbeziehungen – das fordert auch Flexibilität von den Automatisierungsgeräten. Konventionelle Systeme sind damit überfordert“, meint Holm und fand in Flecs einen Partner. „Wir hätten das sicher mit Aufwand auch selbst hinbekommen, aber Flecs waren schneller und passen zu uns“, meint Holm.
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Datenaustausch zwischen Echtzeit- und Nicht-Echtzeit-Anwendungen
Das Salz Automation System basiert auf einer herstellerunabhängigen Rechnerarchitektur mit leistungsfähigen CPUs von Advantech. Damit ist sichergestellt, dass alle Softwarebestandteile heute und auch zukünftig portierbar sind und bleiben. Das Salz-Betriebssystem ist ein Echtzeit-Linux, welches auf die Belange der Automatisierungstechnik angepasst ist. Die Flexibilität des Systems entsteht im Kern durch Kombination eines performanten Datenaustauschs durch den Einsatz der Data Exchange Layer (D.E.L.) Technologie und die Nutzung von Virtualisierungstechnologien wie Docker und Kubernetes. Die D.E.L.-Technologie nutzt Mechanismen aus dem Bereich Shared Memory und OPC-UA. Die beiden dadurch entstehenden Datenpools werden ständig synchron gehalten. So wird der Datenaustausch zwischen Echtzeit- und Nicht-Echtzeit-Anwendungen hergestellt. Um sicherzustellen, dass nur die Daten zwischen den Apps ausgetauscht werden, die auch ausgetauscht werden sollen, beinhaltet der D.E.L. auch eine Benutzer- und Rechteverwaltung, die vom Benutzer bedient wird. Die Apps für die Salz-Controller kommen zum großen Teil dann über den Flecs Marketplace.
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Losgröße 1 SPS
Die Idee von Flecs: Eine Plattform, die Automatisierungs-Apps einfach installieren und mit einer Kommunikationsschicht miteinander sprechen lässt. Der Vorteil: Die Installation oder Aktualisierung von Applikationen auf der Steuerung (SPS) kostet den Maschinenbauer viel Zeit und Geld. Die Allgäuer automatisieren diesen Prozess und versprechen eine Einsparung von mindestens 40 Prozent. „Für die SPS-Hersteller und Thomas bedeutet das auch: Die ‚Losgröße- 1-SPS‘ kann kommen“, meint Scholz. Etablierte Automatisierungslösungen werden dazu als App über einen Marketplace bereitgestellt. Unterstützt werden unter anderem Node Red, Grafana, InfluxDB, AnyViz und Universal Cloud Adapter. „Dank aktualisierter Apps erhöhen Anwender darüber hinaus die Qualität ihrer Arbeit und die Sicherheit“, unterstreicht Scholz. Er ergänzt: Eine Maschine muss aus Software-Sicht verschiedene Aufgaben beherrschen. Dazu gehört Steuern und Regeln, Visualisieren und Bedienen sowie Konnektivität zu Edge- oder Cloud- Diensten oder anderen Maschinen herstellen. Für diese Aufgaben ist auf einer SPS, also dem Computer, oft nur eine App pro Aufgabengebiet vorinstalliert. Diese Apps können nur schwer aktualisiert oder erweitert werden. Durch die geschlossenen Systeme lassen sich zudem oft Sicherheitslücken nicht schließen. „Wir bringen alle Apps über den Marketplace in das Automatisierungssystem. Die Installation und Aktualisierung von Apps, sowie des gesamten Systems selbst, ist mit einer Weboberfläche so einfach wie möglich und vollständig automatisiert gestaltet.“
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Thomas Holm von Salz Automation
„Wer Datenquelle oder Datensenke ist, ist nicht mehr entscheidend. Wir wollen einfach und flexibel Daten auf das System bekommen und die Steuerung soll leicht vom Anwender orchestrierbar sein.“
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Patric Scholz von Flecs
„Wir bringen alle Apps über den Marketplace in das Automatisierungssystem. Die Installation und Aktualisierung von Apps, sowie des gesamten Systems selbst, ist mit einer Weboberfläche so einfach wie möglich und vollständig automatisiert gestaltet.“
Früher kaum vorstellbar
„Wir können unsere Steuerungen schnell und sicher für den Kunden anpassen, erweitern und aktuell halten und das, ohne die Systemlandschaft komplett umbauen zu müssen. Wir können neue Technologien, Applikationen in die Geräte bringen und unsere Kunden können auf neue Herausforderungen am Markt reagieren. Das war vor zehn Jahren kaum vorstellbar, der Integrationsaufwand war damals sehr groß“, erklärt Holm. Mit dem anpassbaren Marketplace kann Salz auch eigene Apps, wie eine spezialisierte, Multi-Instanzfähige Codesys Apps oder die eigene Laufzeit SALut anbieten und den Kunden vollintegriert bereitstellen. Zurück zum D.E.L.: Mit der neuen D.E.L.-Integration der Codesys App können jetzt auch Daten in Echtzeit mit anderen Apps ausgetauscht werden. „Das war ein Gemeinschaftsprojekt“, unterstreicht Holm. Flecs hat die DEL-Integration mit entwickelt und Salz die Expertise für das Echtzeitverhalten im DEL beigesteuert. „Und mit SALut Studio, der Salz-eigenen IEC 61131-3 Programming Suite, und dem eigenen FSOE-Master besteht die Möglichkeit auch SIL3 / PL-E Logic auf dem System fahren zu können“, unterstreicht Holm.
Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit – die Automatisierung muss darauf antworten liefern. Automatisierungssysteme müssen offener und flexibler sein, die Kunden müssen reagieren können auf neue Produkte oder neue Wettbewerber. Die Steuerung muss schnell Logiken verändern können. Das ist die Chance für neue Steuerungs-Anbieter am Markt wie Salz Automation. Sie bauen eine SPS, die Daten im Fokus hat und nicht mehr die Applikationen. Dafür braucht es einen Partner wie Flecs, der über eine Plattform das ermöglicht.