Smart HMI : „Wir sind endlich anbieterunabhängig.“

Andreas Beu
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In der HMI-Entwicklung wird die Konstante der nächsten Jahre der Wandel sein, beeinflusst von der kontinuierlichen Änderungen der IT-Landschaft, einem globalisierten Wettbewerb, aber auch von neuen Konzepten und Visionen wie Industrie 4.0. Dem gegenüber stehen in der Industrie jedoch Produktlaufzeiten von 10 bis 12 Jahren – auch für das HMI. Eigentlich ein Unding, denn der Erfolg der Hersteller wird zunehmend davon abhängen, ob sie kurzfristig auf Veränderungen am Markt reagieren, bzw. daraus entstehende Chancen schnell aufgreifen und umsetzen können.

HMI-Entwicklung basierend auf offenen Standards.

Der neue Web-Standard HTML5 ist aktuell eine der spannendsten Technologien für die Entwicklung der HMI-Generation 4.0. Er ist aus mehreren Gründen ins Blickfeld der Industrie gerückt. Ein wichtiger Punkt: HTML5 ist ein offener Standard. Das bedeutet, dass die Hersteller nicht von wechselnden Strategien kommerzieller Software-Anbieter abhängig sind.Entscheidend aber ist, dass HTML5 plattform-unabhängig ist. So lassen sich HMIs, die mit HTML5 realisiert wurden – sogenannte Web-HMIs – überall betreiben, wo ein entsprechender Web-Browser läuft. Das bedeutet für den Anwender, dass er mit derselben technischen Infrastruktur und mit denselben Werkzeugen gleichermaßen eine HMI auf einem stationären Bedienpanel, wie auch Industrie-Apps zur Abbildung mobiler Industrie 4.0-Szenarien erstellen kann. Die Grenzen zwischen stationärer HMI und Industrie-App verwischen mehr und mehr.

HMIs 4.0: ad-hoc für den Benutzer komponiert.

Die HMIs 4.0 werden zukünftig ähnlich wie dynamische Websites aus vorkonfigurierten Bausteinen oder Modulen ad-hoc für den Benutzer komponiert. Diese beinhalten einen Teil des Funktionsumfanges, z.B. eine Alarmliste, ein Prozessbild, eine Sicht auf die wichtigsten KPI-Werte, etc., und passen sich flexibel in ihre Laufzeitumgebung ein (beispielsweise bezüglich des vorhandenen Platzes oder der visuelle Gestaltung).