Maschinenbau : Wer kauft GE Jenbacher?

GE Jenbacher
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Der milliardenschwere Verkauf der General-Electric-Gasmotorensparte rund um die Tiroler Firma Jenbacher nimmt Finanzkreisen zufolge Fahrt auf. Der finnische Wettbewerber Wärtsila, der US-Konkurrent Cummins und mehrere Finanzinvestoren legten Offerte für den Hersteller von Gasmotoren und Blockheizkraftwerken, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Verkauf könnte drei Milliarden Euro in die Kasse von GE spülen, heißt es in informierten Kreisen.

Investoren setzen GE-Chef John Flannery unter Druck

Neben Wärtsila und Cummins sollen es die Finanzinvestoren Advent, Bain, CVC, KKR, B&C Holding in die zweite Runde geschafft haben. GE und die genannten Unternehmen lehnten eine Stellungnahme ab. GE hatte Mitte April erklärt, eventuell könne man Mitte des Jahres einen Verkauf der Sparte für dezentraler Energieerzeugung bekanntgeben, zu der neben Jenbacher auch Waukesha gehört. Die Sparte dürfte in diesem Jahr einen Betriebsgewinn (EBITDA) von 250 Mio. Euro erzielen. Beim Verkauf dürfte sie mit dem 12- bis 13-fachen des EBITDA bewertet werden. Das GE-Werk in Tirol beschäftigt laut Eigenangaben 1.600 Mitarbeiter.

Fusion mit Wabtec

Der US-Industrieriese fusioniert seine Zugantriebssparte GE Transportation mit dem US-Zugausrüster Wabtec. GE soll nach Abschluss des Geschäfts einen Barerlös von 2,9 Mrd. Dollar (2,5 Mrd. Euro) erhalten, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Insgesamt habe der Deal ein Volumen von 11,1 Mrd. Dollar. Wabtec hatte zuletzt einen Börsenwert von rund 9 Mrd. Dollar.

Die fusionierte Gesellschaft soll es auf einen Umsatz von rund 8 Mrd. Dollar bringen und zu 50,1 Prozent GE und seinen Aktionären gehören, den Rest sollen die Anteilseigner von Wabtec behalten. Die Konzerne gehen davon aus, den Zusammenschluss bis Anfang 2019 abzuschließen. Geführt werden soll das Unternehmen vom amtierenden Wabtec-Chef Raymond Betler. Die GE-Aktie stieg nach Ankündigung der Fusion vorbörslich um gut zwei Prozent.

GE-Chef John Flannery steht unter dem Druck von Investoren, für eine Wende bei dem stark diversifizierten Mischkonzern zu sorgen. Heuer sollen Veräußerungen bis zu 10 Mrd. Dollar in die Kassen von GE spülen. (APA/dpa/Reuters)