Software : Was ist der Deal zwischen Foxconn, der Linzer S&T und Kontron?
Das börsennotierte oberösterreichische Unternehmen S&T verschränkt sich mit dem taiwanesischen Elektronikriesen Foxconn und der deutschen Kontron, um gemeinsam für das "Internet der Dinge" aufzurüsten. Foxconn steigt über die Tochtergesellschaft Ennoconn bei S&T als neuer Hauptaktionär ein, den Erlös aus einer zehnprozentigen Kapitalerhöhung steckt S&T in den Kauf von fast 30 Prozent der Augsburger Kontron.
Umfangreiche Synergieeffekte erwartet
Die Gespräche mit Foxconn hätten sich ergeben, da die Taiwanesen bereits in eine Kontron-Tochter in Kanada investiert waren, erläuterte S&T-Konzernchef Hannes Niederhauser. S&T werde als neuer Hauptaktionär auch Einfluss darauf nehmen, dass die Kontron profitabel werde. "Sobald sie profitabel ist, ist geplant, die Kontron komplett zu übernehmen", sagte Niederhauser.
Im Zuge des Einstiegs der Taiwanesen wird Niederhauser 40 Prozent seiner eigenen Beteiligung an der S&T (derzeit 4,97 Prozent) verkaufen, kündigte er im Gespräch mit der APA an. Der Investor Erhard Grossnigg, der über die grosso holding 14,05 Prozent an S&T hält, soll den Großteil seiner Aktien an Ennoconn abgeben und schließlich ganz ausscheiden.
Anwendungen für Industrie 4.0 als Ziel
Ziel sei, gemeinsam Anwendungen für das "Internet der Dinge" - Industrie 4.0 zu entwickeln. S&T sei ein Softwareanbieter, Foxconn könne als weltweit größter Hardware-Anbieter viel beitragen, und Kontron habe eine gute Kunden-Basis - "Gemeinsam sollte man das schaffen", ist Niederhauser zuversichtlich. Die S&T bleibe jedenfalls in Linz, so Niederhauser: "Da gefällts uns."
Begründet wird der Deal auch mit den erwarteten Synergie-Effekten: Die Foxconn-Gruppe verfüge in den Bereichen Embedded Computersysteme und Datenfunk als weltweit führender Hersteller über effiziente Entwicklungs- und Produktionskapazitäten, Kontron als ehemaliger Marktführer im Embedded-Computer-Segment über eine breite Kundenbasis. "Gemeinsam mit den Software-Engineering-Ressourcen von S&T haben die Gesellschaften im Marktsegment 'Internet-of-Things' bzw. Industrie 4.0 das Potenzial, eine global führende Rolle einzunehmen", heißt es. (APA)