Cisco-Studie : Viermal mehr Daten in der Cloud bis 2019

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Bis Ende 2019 wird sich der weltweite Cloud-Traffic mehr als vervierfachen, von 2,1 auf 8,6 Milliarden Terabyte (1 Milliarde Terabyte entspricht 1 Zettabyte (ZB)). In Westeuropa steigt der Cloud-basierte Datenverkehr auf knapp das Vierfache, von 0,39 ZB auf 1,5 ZB. Das zeigt der fünfte jährliche Cisco Global Cloud Index. Damit erhöht sich der Datenverkehr in der Cloud sogar noch stärker als im Rechenzentrum, wo er um das Dreifache anwächst.

Zu den Faktoren, die den Cloud-Traffic und die Cloud-Nutzung antreiben, gehören persönliche Services für mobile Geräte, das schnelle Wachstum von Public Cloud Services für Unternehmen, vermehrte Maschine-zu-Maschine (M2M)-Verbindungen sowie ein höherer Virtualisierungsgrad von Private Clouds, der zu dichteren Workloads führt. Ein Workload ist ein integrierter Protokollstapel aus Middleware, Anwendung, Datenbank und Betriebssystem, der eine bestimmte Berechnungsaufgabe durchführt.

Cloud vom Trend zur Standardlösung

Die Cloud wird vom Trend zur Standardlösung. Der Global Cloud Index zeigt, dass der Traffic in allen Weltregionen in den nächsten fünf Jahren um jeweils mehr als 30 Prozent steigen wird. Unternehmen und Behörden nutzen Cloud-Lösungen dabei nicht mehr nur für einzelne Aufgaben, sondern auch strategisch. Für Privatanwender ist die Nutzung von Cloud-Services heute schon fast selbstverständlich.

Achim Kaspar, General Manager Cisco Austria: „Cloud steht weltweit vor der zweiten Einführungswelle. Die Unternehmen fokussieren dabei nicht nur auf Effizienz und Kostenreduktion, sondern sehen die Cloud als Plattform zur Unterstützung von Innovation, Wachstum und digitaler Transformation.“

50-mal mehr Datenwachstum in Rechenzentren

Auch das Internet of Everything (IoE) wird einen deutlichen Einfluss auf Rechenzentren und das Cloud-Traffic-Wachstum haben. Die wachsende Zahl von IoE-Anwendungen wird 2019 ein Datenvolumen von insgesamt 507,5 ZB erzeugen. Das ist beinahe 50-mal mehr als der vorausgesagte Datenverkehr in Rechenzentren, der 10,4 ZB beträgt. Heute wird nur ein kleiner Teil dieser Inhalte in herkömmlichen Rechenzentren gespeichert. Doch dies könnte sich durch den steigenden Bedarf an Big-Data-Analysen ändern. Derzeit befinden sich 73 Prozent der Daten, die in persönlichen Geräten gespeichert sind, auf PCs. 2019 wird dagegen über die Hälfte (51 Prozent) auf anderen Geräten wie Smartphones, Tablets oder M2M-Modulen abgelegt sein.

Österreich erfüllt Anforderungen

Österreich erfüllt die Anforderungen zur Cloud Readiness bei festen Netzwerken mit einer durchschnittlichen Download-Geschwindigkeit von 21.699 kbps, einer Upload-Geschwindigkeit von 5.481 kbps und einer Latenzzeit von 31 ms. Die allgemeinen Kriterien lauten: Download über 2.500 kbps, Upload über 1.000 kbps und Latenz unter 100 ms. Diese Werte erreichen inzwischen 119 Länder, im Vergleich zu 109 im vergangenen Jahr. Österreich gehört auch zu den 81 Ländern, welche diese Kriterien für mobile Netzwerke erfüllen (Österreich: Download: 13.340 kbps; Upload: 4.957 kbps; Latenz: 63 ms).

„Der Global Cloud Index zeigt, dass Österreich sehr gut für zukünftige Anforderungen sowohl bei mobilen als auch festen Netzwerken vorbereitet ist. In Anbetracht des enormen Datenwachstums durch Digitalisierung und das Internet of Everything, das ungeahnte Potenziale mit sich bringt, können wir uns aber nicht auf diesem Stand ausruhen. Es gilt weiterhin, die Infrastruktur voranzutreiben, damit Österreich im Zeitalter der Digitalisierung seinen Wettbewerbsvorsprung ausbauen kann“, so Achim Kaspar.