Intralogistik : Soto: Was der neue Logistik-Roboter von Magazino kann

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Vor mehr als 200 Journalisten aus der ganzen Welt präsentierte das Münchener Unternehmen auf der Messepreview seine neue Robotik-Intralogistik-Lösungen. Die Digitalisierung erfasst die Intralogistikwelt - doch der Roboter Soto brauchte bei Präsentation auch noch analoge Hilfe, denn auf die Bühne schaffte er es nur mit einem manuellen Hubwagen. "Keiner von uns hätte gedacht, dass Soto einmal drei Stufen überwinden muss", scherzt Florin Wahl von Magazino. Treppensteigen kann das System nicht - dafür einiges mehr, versichern die Münchener Start-up-Gründer.

Fashionlogistik als erste Anlaufstelle

"Soto", der Name kommt aus dem japanischen und bedeutet so viel wie kommissionieren und draußen (Transport und Handling), übernimmt den Schritt des Einsortierens von gefüllten Ladungsträgern, zum Beispiel Kleinteilebehälter (KLT) oder Kartons, in das Fachbodenregal. Als ein weiteres Einsatzgebiet bietet sich die Produktionsversorgung an. Anstelle eines Routenzuges könnte Soto die benötigten Rohmaterialien für die Bearbeitung bereitstellen, indem er den entsprechenden KLT-Behälter mit Teilen direkt zur Montagestation transportiert – zum Beispiel für ein Fahrzeug im Automobilbau. Die Herausforderung bei der Anbindung von Soto in die Produktion ist laut Magazino nicht die IT oder die Vernetzung über das WLAN, sondern das Produktionsumfeld - Stichwort: Orientierung des Roboters. In der Fashionlogistik sehen die Gründer die ersten Anwendungen, um manuelle, kostenintensive Prozesse abzulösen.

Wahrnehmungsgesteuerte Robotik

Der Nutzen für den Kunden, verspricht Magazino: Viele manuelle Arbeitsprozesse, die bisher zu komplex waren, können nun erstmals flexibel und skalierbar automatisiert werden. Daraus ergeben sich ausgedehnte Betriebszeiten, eine Glättung von Auftragsspitzen sowie eine Reduzierung von Betriebs- und Prozesskosten. Die Entwickler betonen: Vor allem ermöglicht Soto aber eine Entlastung für die Mitarbeiter bei ergonomisch ungünstigen Aufgaben. 15 Kilogramm schwere Kartons voller Textilien in Fachbodenregale einsortieren – auf Dauer eine anstrengende Aufgabe, gerade wenn es um die unterste oder oberste Regalebene geht. Objekte bis zu einer Größe von 600 x 400 x 400 Millimetern kann der Roboter mit seinem adaptiven Greifer handhaben. In einem integrierten Regal können – je nach Größe – bis zu acht Kartons zwischengelagert werden. Über die Hubvorrichtung können Objekte zu beiden Seiten in Greifhöhen von 5 cm bis 246 cm aufgenommen und abgegeben werden.

Spannend an der Entwicklung ist aber die Intelligenz des Systems, denn Soto und seine Kollegen im Lager oder am Band lernen dazu und teilen ihr Wissen. Magazino nennt das "wahrnehmungsgesteuerte Robotik". Mithilfe von Kameras und Sensoren überwacht er sein Umfeld und trifft Entscheidungen, die er mit seinen anderen Kollegen teilt. Das Unternehmen Magazino ist eine Ausgründung aus der TU München. Prominenter Anteilseigner ist Siemens.

https://youtu.be/u_wtMjkOxiQ Was Soto von Magazino alles kann. PR-Manager Florin Wahl im Interview.