Kolumne : Scheitern als Motor für Innovation

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© Sunny studio - Fotolia

Gerade in letzter Zeit wird häufig darüber berichtet, wie wichtig es ist, aus seinen Fehlern zu lernen. Die daraus gewonnene Erkenntnis, wie etwas unter gegebenen Rahmenbedingungen nicht funktioniert, führt zu einem positiven Lerneffekt und kann sich in vielen Fällen als Motor für Innovationen bewähren – wenn es konsequent durchgezogen wird. Auch die Einführung oder Verbesserung der Fehlerkultur erfährt in diesem Zusammenhang höhere Aufmerksamkeit. Jeder im Unternehmen, Mitarbeiter und Führungskräfte, sollen offen zu ihren Fehlern stehen und mitteilen, was sie daraus gelernt haben. So vermeidet man, dass andere denselben Fehler begehen. Idealerweise stellt man alle wichtigen gescheiterten Ideen oder Versuche in einem allgemein zugänglichen „Ideen-Friedhof“ den MitarbeiterInnen zur Verfügung. Damit jeder weiß, was schon einmal im Unternehmen probiert wurde und warum es gescheitert ist. Dieses Wissen kann vielleicht in einem anderen Bereich unter anderen Voraussetzungen eine innovative Idee hervorbringen.

Soweit zum Umgang mit Fehlern an sich. Ehrlicherweise sollte man sich aber auch fragen, wie es demjenigen geht, dem der Fehler passiert ist. Und an dieser Stelle sei erwähnt, im Regelfall macht man Fehler weder „bewusst“ noch „vorsätzlich“, sondern Fehler „passieren“ – und zwar jedem.

Wenn ein Mitarbeiter z.B. mit seiner Idee scheitert oder in einer wichtigen Excel Kalkulation einen Formelfehler übersieht, ist das äußerst unangenehm und bereitet mentale Schmerzen. Und zwar aus mehrerlei Hinsicht: erstens schmerzt es persönlich, wenn man realisieren muss, dass eine innovative Idee nicht oder in zu geringem Umfang von Kunden angenommen wird. Oder man ärgert sich grün und blau, wenn man in seiner umfassenden, tollen Excel-Kalkulation genau eine Zeile bei der Kontrolle übersehen hat und genau dort hat sich der Fehlerteufel versteckt.

Zweitens tut es weh, wenn man es zugeben muss, dass eine Idee nicht funktioniert oder man den Formelfehler nicht entdeckt hat. Man muss sich und seinem Umfeld sein Scheitern bzw. den Fehler eingestehen. Offen darüber zu reden, verlangt oft Überwindung.

Und drittens schmerzt es immer wieder, wenn hinter seinem Rücken gemauschelt und über die gescheiterte Idee gesprochen wird. Obwohl man weiß, dass man diesen Kaffeeklatsch nicht erst nehmen darf, greift es doch das Ego an. Und wir spreche hier nicht von konstruktiver Kritik, die einem wertschätzend kommuniziert wird, denn diese ist sehr wichtig und erkenntnisreich und damit kann man als Mitarbeiter sehr gut umgehen. Hier geht es – in Analogie zu den 8 Mio. österreichischen Nationaltrainern, die im Nachhinein immer wissen, wie man gewinnt – um oberflächliche, nicht fundierte Bewertungen, von meist nicht kompetenten KollegInnen.

So what? Ja, jedes Scheitern und jeder Fehler tut weh, aber man soll und darf nicht zu lange darüber nachdenken und grübeln, warum man gescheitert ist, sondern was man daraus lernt, es lehrt die Erfahrung, dass das einfach nichts bringt außer schlechter Stimmung und Demotivation. Dann muss man wieder den Kopf heben, den Blick nach vorne richten und das nächste Projekt angehen. Klingt einfach, ist es nicht immer, aber es geht immer besser.