EU-ZERTIFIZIERUNG : Normengeflüster

Ab Juli 2014 müssen Unternehmen, die Stahltragwerke herstellen, zertifiziert sein. Dem geht ein aufwendiger interner Prozess mit einem anschließenden Audit einer externen Zertifizierungsstelle voraus. Die gute Nachricht für alle Besitzer eines TransSteel-Schweißsystems von Fronius: Das zeitintensive Beantragen und Erstellen der Schweißanweisungen WPS (Welding Procedure Specification) entfällt. Stattdessen genügt es, bei Fronius das Konformitätspaket zu ordern.
Fronius International ist ein österreichisches Unternehmen mit Firmensitz in Pettenbach und weiteren Standorten in Wels, Thalheim und Sattledt. Das Unternehmen mit global weit über 3.000 Mitarbeitern ist in den drei Bereichen Batterieladesysteme, Schweißtechnik und Solarelektronik tätig.
Das Regelwerk.
Die Normengruppe EN 1090 ersetzt in Europa die bisher gültigen Ausführungsnormen für Stahltragwerke. Dementsprechend dürfen Unternehmen dann ausschließlich Produkte mit einem gültigen CE-Zeichen vertreiben. Hersteller von Metallkonstruktionen sind verpflichtet, sich zertifizieren zu lassen, um mit dem Audit die Voraussetzungen zum Erhalt der Zertifizierungsnummer zum CE-Zeichen zu erfüllen. Die Konformitätsprüfung setzt fünf Schritte voraus: erstens die Informationsrecherche zur Norm und den entsprechenden Ausführungsklassen, zweitens eine darauf abgestimmte Ausbildung der eigenen Mitarbeiter und drittens die Einführung eines Qualitätssicherungssystems. Weitere Bedingungen sind viertens das Erstellen von WPS-Schweißanweisungen und fünftens das Audit einer Zertifizierungsstelle.
Den zeit- und kostenaufwendigsten Schritt Nummer vier, die Erstellung der WPS-Schweißanweisung, hat Fronius für seine Schweißsystemfamilie TransSteel übernommen. Der Metallbauer erspart sich so den gesamten Arbeitsaufwand.
Anstrengung vorab erledigt.
„Das Konformitätspaket besteht bei uns darin, dass Kunden, die ein TransSteel-Schweißsystem verwenden, dieses nicht mehr zertifizieren lassen müssen, da beim Fronius-Konformitätspaket die WPS schon dabei ist“, erklärt Marion Rauch von der Abteilung ‚Marketing International’ bei Fronius. „Dieses Vorgehen ist mit der SZA (Schweißtechnischen Zentralanstalt) geregelt. Sie hat bereits vorgesehen, dass jeweils zwei Geräte mit einer WPS-Schweißanweisung zertifiziert sind. Das ist der eigentlich große Aufwand, der von den Stahlbetrieben gefordert wird. Und genau diesen haben wir für die betroffenen Betriebe bereits erledigt.“
Eine WPS-Schweißanweisung muss über das Schweißverfahren Auskunft geben, über den Schweißdrahtdurchmesser, den Zusatzwerkstoff, die Nahtart und die zu schweißenden Materialstärken. Die Schweißanweisungen der TransSteel-Anlagen gelten für Stahlkonstruktionen der Ausführungsklasse EXC 1 und 2. Das spezifische MAG (Metall-Aktivgas)-Verfahren basiert auf der Kennlinie „Steel“ und gilt für die im Stahlbau üblichen Zusatz- und Hilfswerkstoffe, die in der WPS ausgeführt sind.
Das Konformitätspaket kann der Anwender einfach zu einem Schweißsystem der TransSteel-Serie mitbestellen oder später bei Bedarf nachrüsten. Eine am Schweißsystem sichtbare Plakette signalisiert dann das Erfüllen der EN 1090-2 für Stahlkonstruktionen der Ausführungsklasse EXC 1 und 2.