Gastkommentar : IoT-Plattformen: Wie geht es weiter?

Adamos Plattform
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Was Siemens nun getan hat: Und zwar hat der Technologiekonzern gemeinsam mit 18 Partnerunternehmen eine weltweite Anwenderorganisation ins Leben gerufen: MindSphere World. Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben Siemens viele namhafte Industrie-Unternehmen, beispielsweise ASM, Eisenmann, Festo, Heller, Kuka, Rittal, Sick oder Trumpf. Ein wichtiges Signal dahingehend, dass sich die deutsche Industrie gemeinsam zum Thema IoT formiert. Und wenngleich Siemens damit nicht zum Marktpionier wird, so ist das Unternehmen sicherlich der bisher größte Player mit dem stärksten bestehenden Ökosystem an Industrie-Partnern, der diesen Weg geht. Weitere Beispiele dieser industriellen Ökosysteme rund um IoT-Plattformen im deutschen Markt sind Axoom, connyun oder Adamos.

Weiterentwicklung nicht zu erkennen

Vorreiter im Markt war sicherlich die digitale Geschäftsplattform Axoom, welche 2015 vom Werkzeugmaschinenhersteller Trumpf gegründet wurde. Neben Trumpf selbst sind einige weitere Unternehmen involviert, wie beispielsweise Klöckner, Linde, EnBW oder Gühring. 2016 gewannen Axoom und Trumpf für ihre Initiative den Innovationspreis Deutsche Industrie in der Kategorie Industry 4.0. Eine starke Weiterentwicklung des Ökosystems ist seitdem allerdings nicht zu erkennen. 2016 ging connyun als Kuka-Startup (gemeinsam mit Infosys) an den Start. Neben Kuka, Infosys und Device Insight (als IoT-Plattform-Provider) ist mit Vinci Energies ein weiterer Industrie-Player im Ökosystem beteiligt, einschließlich seiner IT-Tochterunternehmen Actemium und Axians (früher Fritz & Macziol).

Kunde oder Partner?

Ein weiteres Beispiel ist Adamos, ein Gemeinschaftsunternehmen von DMG Mori, Dürr (einschl. MES-Anbieter iTAC Software), Software AG (einschl. IoT-Plattform-Provider Cumulocity), Zeiss und ASM, welches seit Ende 2017 aktiv ist. Man kann also sagen, der Startschuss ist gefallen, und interessanterweise setzen einige Player wie Trumpf, Kuka oder ASM gleich auf mehrere Pferde in diesem Wettrennen der IoT-Ökosysteme. Neben den formalen Ankündigungen gilt es nun, die Ökosysteme schnell weiter auszubauen und mit Leben zu füllen. Und hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Welche Partner sind reine Technologie-Lieferanten, wer ist eher Kunde statt Partner und wer leistet einen echten Beitrag und entwickelt neue IoT-Anwendungen auf diesen Plattformen? Und gibt es dort überhaupt eine echte Interoperabilität von Anwendungen?