Retrofit : IIOM lädt zur internationalen Obsoleszenz-Konferenz ein

Bauteile, Systeme oder Materialen, die für die Fertigung oder Instandhaltung von Anlagen oder Geräten nötig sind, werden abgekündigt oder sind aus anderwärtigen Gründen nicht mehr verfügbar – ein Problem, mit dem immer mehr Hersteller und Anwender besonders langlebiger Wirtschaftsgüter konfrontiert sind. Schon heute sind bis zu 50 Prozent der Gesamtlebenszykluszeiten direkt oder indirekt auf Obsoleszenzen unterschiedlichster Art zurückzuführen. Im Worst-Case-Szenario können derartige Versorgungsprobleme die vorzeitige Einstellung der Fertigung, oder sogar die Stilllegung ganzer Anlagen und Geräte bedeuten.

Gemeinsam für nachhaltige Lösungsansätze

Der IIOM, die in ihm vertretenen Verbände, Institutionen, Unternehmen und Einzelpersonen, arbeiten deshalb gemeinsam an Strategien und Maßnahmen, um die genannten Risiken zu minimieren. So auch Dr. Wolfgang Heinbach, IIOM International President und Vorstandsvorsitzender der COGD (Component Obsolescence Group Deutschland) e.V. Er hat bereits 2019 mit AUTlook über Wege aus der Obsoleszenz-Falle gesprochen. Damals bestand die Schwierigkeit, dass sich viele noch gar nicht über die Brisanz dieses Problems im Klaren waren. Die Pandemie scheint das Bewusstsein dafür aber geschärft zu haben.

„Die Corona-Pandemie und die damit einhergehende aktuelle Bauelementeknappheit führen uns gerade wieder einmal erschreckend vor Augen, wie anfällig vermeintlich sicher geglaubte Lieferketten in der Praxis für unterschiedlichste äußere Einflüsse sind“, sagt Dr. Heinbach. „Fakt ist, dass die Zahl der schon nach kurzer Zeit wieder abgekündigten oder aus anderen Gründen nicht mehr verfügbaren elektronischen Einzelbauteile, Systemkomponenten oder Softwareprogramme in den letzten zehn Jahren massiv zugenommen hat. Es ist zu befürchten, dass die Corona-Pandemie diesen Negativtrend sogar noch weiter beschleunigen wird. Erklärtes Ziel der IIOM-Obsoleszenz-Konferenz 2021 ist es deshalb, den Dialog zwischen Verursachern und Betroffenen weiter zu intensivieren und gemeinsam nach für alle Marktteilnehmer praktikablen und nachhaltigen Lösungsansätzen zu suchen.“

Hilfestellungen zum Obsolenz-Management, wie z.B. die internationale Norm IEC 62402:2019, stehen auch bei der diesjährigen Konferenz Ende Mai im Fokus.

Wissensaustausch und Netzwerken

Die eingeladenen Referenten stammen aus unterschiedlichen Bereichen. In praxisorientierten Vorträgen vermitteln Vertreter aus der Wissenschaft (Universität Madrid, Institut Francais de l'Obsolescence), der Industrie (Alstom, BP, Rolls-Royce) und Lösungsanbieter (D+D+M GmbH, Rochester Electronics, Winslow Adaptics) strategische, technische und kommerzielle Aspekte aus ihrer jeweiligen Perspektive heraus. Angefangen bei der grundlegenden Bedeutung des Obsoleszenz-Managements im Zeitalter der Kreislaufwirtschaft, über die Implementierung von Obsoleszenz-Managementplänen in der gesamten Lieferkette, bis hin zu Lebenszyklus-Simulationen auf Basis eines Life Cycle Index.

Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, sich mit Referenten und anderen Teilnehmern auszutauschen und im virtuellen Ausstellungsbereich zu treffen, um über die verschiedenen Gesichtspunkte des Obsoleszenz-Managements zu diskutieren.

Da Teilnehmer aus über fünfzehn Ländern erwartet werden, wurde das Tagesprogramm so gestaltet, dass trotz Zeitverschiebung an allen Präsentationen teilgenommen werden kann, egal ob sich Teilnehmer aus Amerika, Asien, Europa oder Indien zuschalten.

Weiterführende Informationen zur Obsoleszenz-Konferenz des IIOM, sowie Anmeldungsunterlagen, finden sie hier.