Innovation des Monats : Gott des Feuers

Peter Limberger ISW
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ISW Steel Components wurde vor 14 Jahren gegründet und befindet sich seither unverändert zu 100 Prozent in Familienbesitz. In Ennsdorf, das gerade noch zu Niederösterreich gezählt werden darf, hat man immer schon hochpräzise Stahlkomponenten nach individuellen Kundenanforderungen gefertigt.

Die Unternehmerfamilie Limberger ist mit über zehn Jahren Erfahrung keine unbekannte in der Branche. Ein moderner Maschinenpark und Bearbeitungstechniken, die immer hinterfragt, erneuert und optimiert werden, ermöglichen es ISW, Kundenanfragen exakt, rasch und auf dem aktuellen Stand der Technik zu bedienen. Aber auch eine termingerechte Lieferung steht in der Werteliste des Familienunternehmens ganz oben.

Nicht gerade ein Stövchen.

Besonderes Augenmerk verdient die Anlage zum Spannungsfreiglühen. Mit einer Länge von etwa 21 Metern und einer maximalen Beladekapazität von 200 Tonnen handelt es sich dabei um den größten Glühofen Österreichs. Obwohl dieses Unikum schon einige Zeit in Betrieb ist, hat FACTORY sich entschlossen, dieser österreichischen Entwicklung die späte Ehrung als Innovation des Monats zuteilwerden zu lassen. Die komplette Konstruktion und der Stahlbau dieser Anlage wurden im Haus ISW gefertigt – bis auf Brennersystem und Mikrofaser-Innenauskleidung.

Der Errichtungsprozess war ein Konzept für sich, an dem GF Limberger selbst federführend tätig war. Die gigantischen Abmessungen der Wärmekammer entstanden aus der Überlegung, dass die Bearbeitung von Werkstücken mit 80 oder 100 Tonnen keine Seltenheit war. Auch eine entsprechende Halle war vorhanden. Dennoch nahm allein die Entwicklung etwa ein halbes Jahr in Anspruch. Einziger Zweck dieser Anlage ist das ‚Spannungsarmglühen’ großer Werkstücke. Der Glühprozess wird hierbei auf das jeweilige Werkstück abgestimmt und baut bei Temperaturen von 560° C bis 580° C zuverlässig die Eigenspannung des Materials ab.

Aber bei ISW hat man schon ein weiteres Zukunftsprojekt in der Mappe. „Der nächste Ofen wird zwar von der Dimension her nicht ganz so groß sein, er wird aber zur Verbesserung der Materialeigenschaften dienen. Wir können mit der Temperatur höher fahren und kühlen dann schneller ab. Dadurch werden die Eigenschaften des Materials verbessert“, erklärt Peter Limberger, Produktionsleiter bei ISW. Etwa um den Jahreswechsel wird dieses Projekt, das sich bereits in der Planungsphase befindet, umgesetzt.

Mehr als Trennen und Verbinden.

Das Dienstleistungssortiment von ISW ist breit gefächert, der Qualitätsanspruch hoch. Stahlzuschnitte beispielsweise verlangen präzise Arbeitstechniken in einem Spektrum minimaler Toleranzen. Basis bei ISW sind zwei Satronik HD 8000-Autogenbrennschneideanlagen mit je sechs Autogenbrennern. Weiters verfügt man über eine Plasmaausrüstung für Stahlplatten von 10 bis 300 Millimeter Stärke. Planrichten und Fasen sind ebenfalls im Leistungsangebot von ISW enthalten, ebenso Nachbearbeiten, Richten, Strahlen, Zerspanen und Lackieren. In Formgebung und Abmessung gibt es kaum Grenzen. Zeit- und kostensparende Verbindungen stellt auch der vollautomatische, etwa 18 Meter lange IGM Portalschweißroboter her.