Robotik : Fuzzy bekommt Millionenbetrag

Blick in die Forschung von Fuzzy Logic.
© Fuzzy Logic

Ryan Lober und Antoine Hoarau wollen die Robotik verändern - ein großes Ziel, doch die Idee stößt auf Begeisterung bei Geldgebern. Fuzzy Logic Robotics heißt ihr Unternehmen und helfen soll ihnen Michel Baltz, ehemaliger Bosch-Manager in Frankreich. Die Idee: Aus einem CAD-Teil über die Drag & Drop-Funktion einfach einen „digitalen 3D-Zwilling“ erstellen, automatisch komplexe Werkzeugbahnen berechnen und mit einem Mausklick auf den Roboter in der Produktion übertragen – all das sei mit der universell einsetzbaren Softwareplattform Fuzzy Studios möglich, sagt Lober.

Die Idee kam den beiden Gründern in der Zusammenarbeit mit Kameraleuten und Regisseuren. „Die nutzen Industrieroboter und mussten diese immer umprogrammieren, was für die Menschen sehr umständlich und zeitraubend war. Wären wir in der Industrie mit unserer Software gestartet, dann wäre sie sicher komplizierter geworden“, erklärt Lober im Podcastgespräch mit Helmut Schmid (ehemals DACH CEO Universal Robots). Der zeigt sich angetan von der Lösung. „Ich freue mich auf den ersten Use Case in der DACH-Region.“

Lober führt aus: Fuzzy Studio wurde eigens so konzipiert, dass ein digitaler Zwilling auch ohne Code in Echtzeit erstellt werden kann. Folglich muss der Anwender nicht mehr über so umfassende Robotik-Kenntnisse verfügen. Mit nur zwei Klicks kann man zwischen allen hinterlegten Robotermarken und -modellen hin- und herwechseln, um den richtigen Roboter für die jeweilige Anwendung zu finden – und das alles mit nur einer Software. Dadurch muss nichts mehr neu konstruiert werden, wenn man den Robotertyp wechselt. Die Software eigne sich selbst für die komplexesten Roboteranwendungen und könne in jedem Unternehmen unabhängig von dessen Größe eingesetzt werden, versprechen die Franzosen. Die docken sich an die Steuerung der Roboter an – und arbeiten in Realtime. Ähnliche Ansätze kennen Anwender bspw. von drag&bot oder Wandelbots. „Es geht nicht nur um die Steuerung – es geht um die Pipeline von der CAD bis zum Roboter“, erklärt Lober. „Der Kunde kauft nur unsere Software“, unterstreicht der US-Amerikaner und lobt im nächsten Satz die Gaming-Industrie, die der Robotik viele neue Optionen bereitstellt. Ob er und seine Kolleginnen und Kollegen Gaming Engines im Hintergrund nutzen, will Lober nicht verraten.