Smart Metering : Energy Cam: Wie eine Kamera Stromverbräuche liest

© Bild: Q-loud

Es war einer der Geheimtipps auf der Hannover Messe. Am Stand von Huawei präsentierten die Chinesen ihr Narrowband IoT-Projekt Energy Cam, das sie zusammen mit dem Münchener Flughafen und dem IoT-Anbieter Q-loud realisiert haben. Es macht smartes Energiemanagement auch in Bestandsimmobilien einfacher.

Die Energy Cam, ein Kamerasystem, das der IoT-Anbieter Q-loud entwickelt hat, kann den Zählerstand eines klassischen Rollenzählers erfassen, analysiert das Bild und erkennt den angezeigten Zählerstand durch eine integrierte Software und überträgt diesen digitalisiert per Narrow-Band-IoT im Telefónica-Netz an die Huawei-Plattform Ocean Connect. Diese Lösung ermöglicht der Flughafen-IT, schnell auf die Messdaten zuzugreifen und zu analysieren.

Funklöcher am Flughafen bekämpfen

Das Problem: Unzureichende Funksignale im Flughafen schränken Sensoren ein. Narrowband-IoT kann eine Lösung für die Sensorien sein. Die Herausforderung am Flughafen: Die erforderliche Vernetzungstechnik soll im Idealfall auf der gesamten Fläche des 1.575 Hektar großen Areals – das entspricht rund 2.200 Fußballfeldern – verfügbar sein. Sie darf zum Beispiel Systeme der Flugsicherung auf gar keinen Fall stören.

„Für die jetzt anstehende digitale Weiterentwicklung des Flughafens ist damit schon eine wichtige Voraussetzung geschaffen: Die Bereiche IT und Technik müssen ihre Kompetenzen gleichermaßen einbringen, wenn die physische Welt auf dem Gelände ihren Anschluss ans Internet bekommt und so Teil des Internet of Things werden soll“, erklärt Johann Götz, am Flughafen München verantwortlich für die Software- und Infrastrukturentwicklung.

Doch was ist Narrowband?

Narrowband-IoT folgt den Anforderungen des 3GPP-Standards (3rd Generation Partnership Project ist eine weltweite Kooperation von Standardisierungsgremien für die Standardisierung im Mobilfunk). Dieser beinhaltet: lange Akkulaufzeit – bis zu 10 Jahre bei niedrigem Datenverbrauch, tiefe Gebäudedurchdringung – plus 20dB im Vergleich zu GSM, niedrige Funkmodulkosten – unter fünf US- Dollar als Industrieziel, hohe Sicherheit – weil LTE-basiert, geringe Datenrate (600 bit/s bis zu 250 kbit/s), lizenziertes Spektrum und verschiedene Energiesparfunktionalitäten.

26,2 Mrd. M2M-Verbindungen im Jahr 2023

Durch geringere Kosten, geringen Stromverbrauch und tiefe Gebäudedurchdringung adressiert Narrowband-IoT Anwendungen, die zurzeit nicht effizient durch bestehende Technologien bedient werden können. Analysten versprechen ein großes Potenzial auf dem M2M-Markt. Die Marktforscher von Strategy Analytics erwarten, dass es in fünf Jahren weltweit bereits fünf Milliarden sogenannter LPWA(Low Power Wide Area)-Verbindungen mit einem Umsatz von 14 Mrd. US-Dollar geben wird. Von den 26,2 Mrd. geschätzten M2M-Verbindungen im Jahr 2023 entsprechen 37 Prozent Anwendungen, die für LPWA-Technologien geeignet sind und weitere neun Prozent entsprechen Anwendungen, die möglicherweise an die LPWA-Konnektivität angepasst werden können. Im Jahr 2023 werden über 3 Mrd. Wide Area M2M-Verbindungen von LPWA-Technologien abgedeckt.

Eine Echtzeitdatenübertragung ist mit Narrowband-IoT nicht möglich und das durchschnittliche monatliche Datenvolumen pro Gerät liegt bei max. 500 KB. Es werden ausschließlich Daten übertragen (keine Voice-Nachrichten oder SMS) und eine direkte Verbindung der Narrowband-IoT-Geräte untereinander ist nicht vorgesehen.

https://www.youtube.com/watch?v=RoQx9ynXgcg So funktioniert die Energy Cam]