Michael Rehberger : Digitalisierung: Warum KMUs immer noch auf der Bremse stehen

Michael Rehberger
© Microsoft

Die mehr als 300.000 kleinen und mittleren Unternehmen sind der Jobmotor Österreichs und das Rückgrat der Wirtschaft. Sie beschäftigen ungefähr zwei Drittel der österreichischen Arbeitnehmer – Zahlen die für sich sprechen. Also alles gut? Nicht ganz. Denn trotz anhaltend guter Konjunktur hinken österreichische Unternehmen im EU-Vergleich in punkto Produktivität immer weiter hinterher, dies hängt auch damit zusammen, dass man sich bei Zukunftsinvestitionen nach wie vor zurücknimmt. Das gilt insbesondere auch für die Digitalisierung. Rund jeder Zweite (47%) der unter 35-Jährigen benötigt laut einer aktuellen Microsoft-Studie ein digitales Unternehmensumfeld um wirklich produktiv arbeiten zu können doch nur rund jeder Achte (12 Prozent) gibt an, im Rahmen seines Jobs die dafür notwendigen Rahmenbedingungen vorzufinden. Warum stehen viele also immer noch mit dem Fuß auf der Bremse? Hat es die IT-Industrie etwa versäumt das Innovationspotential digitaler Technologien für jeden überzeugend dazustellen?

Fakt ist, die Anforderungen des österreichischen Mittelstands sind extrem vielfältig. Das müssen wir akzeptieren und mit maßgeschneiderten Angeboten darauf eingehen. Wir müssen allen Unternehmen den nächsten Schritt zu ihren individuellen Bedingungen und in ihrem eigenen Tempo ermöglichen. Wir müssen die Herausforderungen unserer Kunden noch besser verstehen und gemeinsam die richtigen Lösungen entwickeln. Wir müssen uns noch mehr als Partner verstehen und uns auch so verhalten. Wir müssen den Nutzen digitaler Technologien anhand von konkreten Beispielen noch direkter erlebbar machen und für Vertrauen mit Taten und Transparenz werben.

Vier zentrale Hebel, an denen Unternehmen ansetzen können

Fakt ist also: Unternehmen müssen die Digitalisierung wagen, um zu gewinnen. Laut einer aktuellen Microsoft-Studie geben Österreichs Nachwuchs-Kräfte an, im EU-Vergleich deutlich weniger produktiv, innovativ und engagiert arbeiten zu können als in den anderen Ländern. Dies muss geändert werden, damit Österreich als Wirtschaftsstandort nicht an Attraktivität verliert. Um dies zu schaffen gibt es für Unternehmen vier zentrale Hebel:

Kunden: Mit dem voll vernetzten Verbraucher auf Augenhöhe und über alle Kanäle kommunizieren. Daten nutzen, um Kunden besser zu verstehen und ihre Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen.

Mitarbeiter: Junge Talente an das Unternehmen binden, mobiles Arbeiten fördern, Teams vernetzen, Wissen allen zur Verfügung stellen und Entscheidungen in Richtung der Kundenschnittstelle delegieren.

Prozesse: Komplexität abbauen, Prozesse entschlacken, Systeme vereinheitlichen, um Tempo und Flexibilität zu gewinnen sowie die Produktivität zu steigern.

Geschäftsmodelle: Das eigene Geschäftsmodell kontinuierlich überprüfen, neue Geschäftsmodelle auf der Basis von Daten entwickeln, Produkte und Dienstleistungen mit „digitalem Mehrwert“ anreichern.

Egal, an welchem Hebel Unternehmen zuerst ansetzen oder ob sie alle gleichzeitig umlegen wollen, Investitionen in eine sichere und flexible Infrastruktur auf Basis der Cloud werden in der Folge vieles leichter machen. Denn Cloud-Computing ist die Voraussetzung für sämtliche Zukunftskonzepte – vom Internet der Dinge und Industrie 4.0 über vernetzte Wissensarbeit bis zur intelligenten Nutzung großer Datenmengen. Außerdem bietet die Cloud einen besseren Schutz vor Datenmissbrauch und Datenverlust als allermeisten firmeneigenen IT-Infrastrukturen. Faktisch demokratisiert die Cloud den Wettbewerb, weil sie Unternehmen aller Größenklassen einen direkten und mobilen Zugang zu skalierbaren Anwendungen bietet, die immer auf dem aktuellsten Entwicklungsstand sind. Unternehmen können in der Cloud ihre digitale Transformation ganz individuell steuern. Wenn sie wollen, können sie die Cloud parallel zu ihrer vorhandenen Infrastruktur nutzen. Und selbst ein Einstieg über einzelne Projekte, die punktuell hohe IT-Kapazitäten erfordern, kann sinnvoll sein. Der erste Schritt wird so ganz leicht und es gibt eigentlich keine Ausrede mehr, ihn nicht zu gehen.

In eigener Sache: Um die Chancen der Digitalisierung speziell für KMUs spürbar zu machen, eröffnet Microsoft Österreich im April 2018 die Futurebox. In diesem speziellen Raum im Wiener Microsoft Office werden in Hands-on Sessions und Workshops individuell passende Strategien für Klein-, und Mittelständische Unternehmen entwickelt, und sie so dabei zu unterstützen, das enorme Wachstumspotenzial der Digitalisierung bestmöglich zu nutzen.