Internationales Netzwerk : Daten sind zum Tauschen da

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Geleitet von der Forderung nach digitaler Souveränität zielt der Verein International Data Spaces (IDSA) auf ein weltweites Netzwerk des Datenaustausches statt. Bereits mehr als 100 Mitglieder in 20 verschiedenen Ländern haben sich darin zusammengeschlossen - darunter auch der VDMA, Audi, Siemens, sowie weitere Player aus der Industrie.

"Die Industrie ist auf einem guten Weg. Die Wirtschaft braucht einen internationalen Standard - das geht nur gemeinsam. Derzeit ist die International Data Spaces-Initiative auf B2B-Szenarien des Cognitive Internet ausgerichtet, weil industrielle Anwendungen im Kern unserer Volkswirtschaft stehen", bemerkt Prof. Dr.-Ing. Boris Otto, Leiter des Forschungszentrums Data Spaces. Als geschäftsführender Institutsleiter bei Fraunhofer ist er überzeugt davon, dass Datensouveränität eine Schlüsselfähigkeit im Zeitalter der Digitalisierung ist. Und dass die International Data Spaces dafür die nötige Dateninfrastruktur bereitstellen.

Die Eckpfeiler von IDSA:

Souveränität über Datengüter: Der Eigentümer der Daten bestimmt individuelle Nutzungsbedingungen für seine Datengüter, sowohl in Bezug auf die Datennutzung als auch die Datennutzer (Bspw. Spezifische Freigabe oder Verschluss von Daten für bestimmte Nutzer).

Sicherheit des Datenaustauschs: Ein Schutzstufenkonzept regelt die Anforderungen an den Datenschutz, insbesondere während des Datenaustauschs.

Dezentralität und föderale Architektur: Die International Data Spaces vereinen die Gesamtheit der Endpunkte die eine IDS Schnittstelle verwenden, um am Datenraum der International Data Spaces teilnehmen zu können. Es gibt also keine zentrale Instanz zur Datenhaltung oder für Data-Governance-Aufgaben. Die International Data Spaces sind damit ein alternativer Architekturentwurf im Vergleich zu beispielsweise zentralen Datenhaltungskonzepten (u.a. »Data Lakes«) einerseits und dezentralen Datennetzwerken ohne gemeinsame Spielregeln andererseits.

Governance und gemeinschaftliche Spielregeln: Aufgrund der dezentralen Architektur der International Data Spaces und der damit fehlenden zentralen Kontrollinstanz, werden Data-Governance-Prinzipien als gemeinschaftliche Spielregeln entwickelt. Diese bestimmen die Rechte und Pflichten zur Bewirtschaftung der Daten und leiten sich aus den Anforderungen der Anwender ab.

Netzwerk aus Plattformen und Diensten: Die International Data Spaces verbinden Datengeber und Datennutzer. Datengeber können Unternehmen sein, aber auch einzelne Entitäten im Internet der Dinge, wie Fahrzeuge, Maschinen oder Transport- und Betriebsmittel.

Skalierung und Netzwerkeffekte: Die International Data Spaces stellen Datendienste zum sicheren Austausch und zur einfachen Verknüpfen von Daten bereit und besitzen durch die Verbindung der Teilnehmer über die IDS Connectoren einen infrastrukturellen dezentralen Charakter, wodurch die International Data Spaces ohne zentrale Instanz skalierbar sind. Darüber hinaus entstehen die eigentlichen Skalierungs- und Netzwerkeffekte über die wachsende Verfügbarkeit von Daten, nicht nur von einzelnen Teilnehmern, sondern von ganzen Ökosystemen.

Offenheit: Die International Data Spaces Initiative ist anwendergetrieben und basiert auf einem partizipativen Entwicklungsprozess die organisatorisch in der International Data Spaces Association gebündelt werden.

Vertrauensschutz: Die Teilnehmer der International Data Spaces müssen sich auf die Identität der Datengeber und Datennutzer sowie die technische Umsetzung der Datensouveränität verlassen können. Zu diesem Zweck sichert eine notwendige Zertifizierung der Software den Vertrauensschutz. Außerdem stehen für einen sicherheitsrelevanten Austausch spezielle IDS Connectoren mit erweiterter Verschlüsselung zur Verfügung.