Künstliche Intelligenz : Das sind die 5 größten Schwachstellen in der KI

Künstliche Intelligenz: Ein Begriff, der manchen ein mulmiges Gefühl bereitet, für manche sind KI längst hilfreiche Tools, die den Alltag erleichtern. KI-Technologien wird viel Potenzial zugesprochen. Vor allem die industrielle Produktion kann davon profitieren: Sie soll sich dadurch qualitativ verbessern, dabei gleichzeitig kosten- und aufwandminimierend und ressourcensparend sein. Laut eines Reports von Ernst & Young erwarten 57% der österreichischen Unternehmen, dass KI einen hohen oder sehr hohen Einfluss auf Geschäftsfelder haben wird, die „den Unternehmen heute noch völlig unbekannt sind“. Doch wo verbergen sich Risiken in der Industrie, wenn intelligente Systeme in Fabriken angewandt werden?

Der KI-Experte argumentiert, warum man keine Angst vor intelligenten Systemen haben und aus welchen Gründen man sich nicht immer auf intelligente Roboter verlassen sollte.

1. KI bringt Sicherheitsrisiken mit sich: Ko-Existenz yay, Kollaboration nay

Bei der Mensch-Roboter-Interaktion gibt es zahlreiche Best Practice-Beispiele, die beweisen, dass das Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz und Mensch durchaus funktionieren kann. Wenn sie sich jedoch in die Quere kommen, kann die artifizielle Intelligenz für den Menschen ein Sicherheitsrisiko darstellen. Denn in der Regel bestehen Roboter aus einem harten Material, das, wenn es den Menschen berührt, gefährlich werden, bei sich selbst aber keinen Schaden anrichten kann. Ein österreichisches Start-up hat dieses Jahr einen Forschungspreis gewonnen mit der Entwicklung einer taktilen Sensorhaut. Die sogenannte „Airskin“ ist jedoch noch ein Prototyp. Ziel ist, nicht weniger Unfälle oder Risiken in der Zusammenarbeit mit Robotern zu erreichen, sondern keine. Die Zukunft liegt also in den Händen der Forscher. Um Gefahrenquellen zu reduzieren, gibt es strikte Regeln, unter welchen Bedingungen Robotern eingesetzt werden dürfen. Deutschland möchte künftig einen TÜV entwickeln, der sich auf die Kontrolle der Künstlichen Intelligenz fokussiert.]

Das Ziel beim Einsetzen von KI-Technologien ist, den Alltag des Menschen adäquat zu unterstützen. Selbst wenn KI in Zukunft zu 100% sicher für den Menschen sind, müssen sich beide Lebensformen aneinander gewöhnen – wie auch bei menschlichen Arbeitskollegen. So ist man bei zahlreichen Experimenten zum Schluss gekommen, dass der Roboter anders agiert als vom Menschen erwartet. Das bringt Probleme mit sich, mit denen sich die Forschung auseinandersetzen muss. Sobald der Roboter in seinen Handlungen berechenbarer wird, kann die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter gelingen. Die Forschung ist auf jeden Fall gefordert.

Man unterscheidet zwischen sogenannten starken und schwachen KI. Erstere wollen das Gehirn nachentwickeln, letztere werden beispielsweise im DFKI aufgebaut. Dabei fokussieren sich die Forscher darauf, kognitive Systeme und das Input/Output-System nachzubauen. Wenn einem Roboter gewisse Tätigkeiten „beigebracht“ worden sind, wird er sie im besten Fall genauso ausführen, wie gelernt. KI sind also genau auf das getrimmt, was an Input vom Menschen an den Roboter gelangt. Wenn dies nicht der Fall ist, kann er die gewünschte Handlung nicht ausführen.

Einen weiteren Nachteil hebt der KI-Forscher im Gespräch hervor. Roboter brauchen ein Navigationssystem. Wenn beispielsweise der Hallenboden eine minimale Unebenheit besitzt, kann diese den Roboter bei seiner Tätigkeit maßgeblich behindern. Die Genauigkeiten sind zwar abhängig von seiner integrierten Sensorik, Roboter landen aber meist trotzdem nicht genau dort, wo sie hin sollen. Das kann bei präzisen Arbeiten wie etwa beim Festdrehen einer Schraube ein gravierender Nachteil sein

Das gängige Bild von der Industrie 4.0 ist noch Utopie, weil die meisten Unternehmen bei der Digitalisierung noch einiges an Arbeit vor sich haben. Deshalb gibt es sogenannte „Insellösungen“, die bestimmte Problemfelder lösen können. Die Implementierung des 5G-Netzes wird bei der Digitalisierung in Fabriken eine große Rolle spielen, jedoch steht noch in den Sternen, wann es tatsächlich so weit ist.

Wann starke KI zum Einsatz kommen und wie die Zukunft der KI aussieht, kann man nur erahnen. Der KI-Experte findet, Prognosen seien schwierig aufzustellen und bereits existierende Zahlen dazu seien unseriös.

„Die meisten gehen davon aus, man nimmt einfach KI, baut diese in ein System ein und daraus resultiert sofort ein intelligentes System. Jedoch ist das ein langwieriger Prozess, wo viele Unternehmen aufgrund der Nicht-Digitalisierung an ihre Grenzen stoßen. Ein bisschen KI drüberstreuen geht nicht. KI ist wie Medizin: In einer Spritze muss alles gut dosiert und wohl gemischt sein“, so Blocher.