E-Mobilität : Chinesischer E-Autobauer BYD baut weltgrößte Batteriefabrik

China
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Der chinesische Elektroautohersteller BYD baut seine Kapazitäten für Lithium-Batterien weiter aus. Der Konzern habe in der nordwestlichen Provinz Qinghai eine neue Anlage in Betrieb genommen, die nach Fertigstellung im nächsten Jahr die größte der Welt sein werde, teilte BYD am Donnerstag mit. Diese dritte Fabrik des Konzerns werde 24 Gigawattstunden (GWh) Batterien pro Jahr produzieren. Damit kommt BYD seinem Ziel näher, die gesamte Produktionskapazität bis 2020 auf 60 GWh zu erhöhen.

Chinesen machen Deutschen Technologieführerschaft streitig

Unlängst warnten Stimmen aus der deutschen Automobilindustrie davor diese Produktion so leichtfertig aus der Hand zu geben. Sie sehen sich einer gewissen Ohnmacht gegenüber. Mit neuen Antriebstechniken wollen die Chinesen erreichen, was ihnen mit eigenen Verbrennungsmotoren nie gelungen ist: den Weltmarkt zu erobern. DER SPIEGEL berichtet, dass diese Entwicklung selbst BMW, einen Vorreiter der E-Mobilität nervös macht. Betriebsratschef Manfred Schoch warnt vor einer drohenden Übermacht Chinas. "Wir haben überlegenes Wissen in Bezug auf Diesel- und Benzinmotoren", sagt er, "aber in der Elektromobilität machen uns die Chinesen die Technologieführung streitig." Sie handeln langfristiger, konsequenter, radikaler.

Abhängigkeit von Lieferanten aus Fernost wächst

Dass Peking Minen in Afrika aufkauft und sich damit essentielle Rohstoffe wie Lithium und Kobalt sichert, ist längst kein Geheimnis mehr. Und Europa? Bosch hat sich gegen eine eigene Batterieproduktion entschieden. Das Investitionsrisiko, angeblich 20 Milliarden Euro, war dem Konzern zu groß. Die deutsche Autoindustrie laufe schon längst Gefahr sich von Lieferanten aus Fernost abhängig zu machen. Einzig Siemens engagierte sich kürzlich als Technologiepartner des schwedischen Batteriespezialisten Northvolt und investierte 10 Mio. Euro beim Aufbau einer Batteriefabrik in Europa.

Im Kampf gegen die massive Luftverschmutzung in den chinesischen Großstädten hatte die Volksrepublik voriges Jahr eine Offensive gestartet und den Autoherstellern eine Quote vorgegeben für den Verkauf von Elektrofahrzeugen. Ab 2019 muss der Jahresabsatz der Autohersteller, die im Land Fahrzeuge verkaufen, zunächst zu zehn Prozent aus E- und Hybrid-Fahrzeugen bestehen, 2020 soll diese Quote auf zwölf Prozent steigen. BYD-Chef Wang Chuanfu hatte 2017 erklärt, er erwarte, dass alle Fahrzeuge in China bis 2030 elektrifiziert sein werden. (APA/Reuters/red)