FH OÖ Campus Hagenberg : Auf den Spuren von Einstein und Marco Polo

Patrick Freninger
© Privat

„Mein Ziel war schon immer, im Studium auch so viel Auslandserfahrung wie möglich zu sammeln“, sagt Patrick Freninger. Eine passende Gelegenheit dazu bot dem Absolventen der HTL Innsbruck das Berufspraktikum im Rahmen seines Bachelorstudiums „Hardware-Software-Design“ in Hagenberg.

Der junge Tiroler bewarb sich um einen der begehrten Praktikumsplätze bei Siemens Corporate Research in Princeton, New Jersey. Tatsächlich wurde sein Traum wahr: im vergangenen März konnte er als Software-Entwickler ein sechseinhalb Monate langes Praktikum im größten Forschungszentrum von Siemens außerhalb Europas starten.

Prototyp für Siemens entwickelt.

In Princeton entwickelte der FH OÖ-Student den Prototypen für ein City Life Management Tool zur Städteplanung und -modellierung mit. „Das ist zu 70 Prozent ein Hagenberger Produkt“, sagt Freninger stolz. „Ich habe diesen Prototyp mit einem Kollegen aus Hagenberg programmiert – dem ‚Software-Engineering‘-Student Stefan Burgholzer, der ebenfalls bei Siemens Corporate Research sein Praktikum absolvierte.“ Mit dem Tool kann simuliert werden, welche Auswirkungen Veränderungen wie etwa der Bau eines neuen Bürogebäudes auf die Straßenlandschaft, die Wasserversorgung, den Stromhaushalt etc. einer Stadt haben.

Trotz der anspruchsvollen Arbeit für Siemens blieb dem Programmiertalent noch Zeit fürs Studium und für Sightseeing. Patrick Freninger schrieb während des Praktikums seine Bachelorarbeit für die FH OÖ und fand auch noch Zeit, die Ostküste der USA zu erkunden. „New York, Chicago, Philadelphia, die Niagara Fälle – das waren nur einige der unvergesslichen Dinge, die ich mir angesehen habe,“ erzählt Freninger und fügt hinzu: „So ein Auslandsaufenthalt erweitert einfach den Horizont und fördert die Selbstständigkeit. Faszinierend waren auch die kulturellen Besonderheiten, vor allem wie sehr die Amerikaner Individualität tolerieren und respektieren.“

Nächstes Ziel: Seoul.

Gleich nach seinem USA-Aufenthalt schloss Patrick Freninger sein „Hardware-Software-Design“ Studium mit Auszeichnung ab und startete das weiterführende Masterstudium „Embedded Systems Design“ in Hagenberg. „Ein logische Weiterführung meines Bachelors, der eine breite und abwechslungsreiche Ausbildung in Software- und Hardware-Entwicklung sowie Mikroelektronik bietet“, erklärt der 24-Jährige.Bei aller Treue zu Hagenberg zieht es Freninger aber auch im Master wieder ins Ausland. Er wird ab Herbst ein Semester an einer der über 65 Partneruniversitäten seiner FH absolvieren: der Sungkyunkwan University in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Die Top-Universität, die ihre Wurzeln im 14. Jahrhundert hat, ist auch durch ihre enge Zusammenarbeit mit dem Elektronik-Konzern Samsung für Freninger interessant. „Engen Kontakt mit dem größten TV- und Handyhersteller der Welt zu haben, ist eine tolle Aussicht“, erklärt der Masterstudent. Asien hat er sich aber auch für sein Auslandssemester ausgesucht, weil er einmal außerhalb Europas und in einer völlig fremden Kultur leben und arbeiten möchte. Mit der Transsib durch Asien.

Ins Abenteuer Südkorea begibt sich Freninger im Abenteurer-Stil. Um nach Seoul zu gelangen, wird er per Zug reisen und dabei auf den Spuren Marco Polos wandeln. „Meine gewählte Route führt die alte Seidenstraße entlang, über Moskau durch Kasachstan, Usbekistan, China“, beschreibt er die zirka einmonatige Hinfahrt und erklärt weiter: „Ich möchte einfach die Gelegenheit nutzen, so viel als möglich zu sehen.“ Zurück nach Österreich geht es dann um Weihnachten auch wieder auf malerischem Weg – mit der Transsibirischen Eisenbahn durch Russland.Auf seiner Reise wird Freninger von einigen Freuden und seinem Studienkollegen Matthias Bonora begleitet werden, der ebenfalls ein Semester an der Sungkyunkwan University studieren wird.

Danach sieht der FH OÖ-Student seine Reiselust gestillt – zumindest will er nicht mehr ganz so weit in die Ferne schweifen. „Meine Masterarbeit am renommierten Kernforschungsinstitut CERN bei Genf zu schreiben, wie mein ‚Embedded-Systems-Design‘-Studienkollege Philipp Hübner, wäre schon ein Traum“, sagt Freninger. Nach dem Masterabschluss würde Patrick Freninger dann gern in Österreich oder zumindest einem anderen europäischen Land forschen. Denn auch die Forschung ist eine Leidenschaft des Studenten seitdem er an „seiner“ FH in Hagenberg neben dem Masterstudium als wissenschaftlicher Mitarbeiter in ARTEMOS, einem Forschungsprojekt seines Studiengangs, tätig ist.