Prozessoptimierung : Atlas Copco Tools berät Montageplaner zu "Lean Production"

Niels Rabbe ist global verantwortlicher Business-Manager für Simultaneous Engineering und Prozessoptimierung (SEPO) bei Atlas Copco Tools. Er und seine Kollegen haben in vielen Gesprächen und Fällen festgestellt, dass sich Prozesse zwar zum Beispiel mit einem besseren Werkzeug effizienter gestalten lassen, aber oft Luft nach oben bleibt: "Eine wirtschaftlich sinnvolle Optimierung lässt sich vielfach erst dann erzielen, wenn wir alles hinterfragen und die Produktion im Sinne einer "Lean Production" komplett umorganisieren dürfen", meint Rabbe. "Dann können wir unseren Kunden einen richtigen Sprung nach vorn verschaffen."
Beispiel eines Automobilzulieferers.
Als Beispiel führt Niels Rabbe die SMP Deutschland GmbH in Neustadt auf: "Der Automobilzulieferer hatte Probleme mit hohen Fehlerraten bei der Montage von Trägerrahmen für Lautsprecher. Wir konnten einfache Ansätze aufzeigen, die die Nacharbeitsraten auf null brachten." Die Einsparpotenziale liegen auf der Hand. Doch häufig sind die Wünsche oder Lösungsansätze deutlich komplexer. "In Fällen, wo ein Kunde sehr hohe Investitionen in moderne Technologien tätigen müsste, beispielsweise bei der Umstellung seiner Produktion von Druckluftschraubern auf gesteuerte Systeme mit Datendokumentation und Integration in ein Montagekonzept, reden wir oft über sechsstellige Investitionssummen", betont Rabbe. "In diesen Fällen schaffen wir die Grundlagen für eine fundierte Amortisationsrechnung, zeigen Einflussgrößen und Einsparpotenziale auf. So kann der Kunde abwägen, ob eine Umstellung der Produktion wirtschaftlich ist."
Neue Abteilung: Produktions-Transformation.Deshalb erweitert Atlas Copco Tools nun sein Portfolio in diese Richtung. Im Sommer 2012 wurde eine Abteilung "Produktions-Transformation" gegründet, die in ihrer Beratung immer den Gesamtprozess berücksichtigt. "Ab sofort können wir unsere Kunden zum Thema Lean Production beraten und schulen. Dazu haben wir eigens ein Lean-Training-Center eingerichtet, in dem wir in dreitägigen Trainings den Ansatz und Nutzen intensiv diskutieren", erklärt der SEPO-Manager. Damit wolle man Kunden, unabhängig vom "Einzelthema" Verschraubung, die ganzheitliche und nachhaltige Verbesserung ihrer Produktionsabläufe nach den Regeln der Lean-Methodik vermitteln und erleichtern.Denn Atlas Copco stellt nicht nur Werkzeuge und Montagesysteme her. "Vielmehr ist unser Anspruch, dem Kunden immer die beste Lösung zu bieten", betont Rabbe. "Wir denken eigentlich immer in Prozessen, in Unternehmenskennzahlen, in Lean-Methoden." Sein Team kooperiert dazu mit einem der erfahrensten Lean-Experten Europas, Kevin Garvey. Der Inhaber und Geschäftsführer von InGenius Lean hat 20 Jahre lang Prozesse für Toyota und Volkswagen weltweit optimiert.
Fertigung auf den Kunden abgestimmt.In mehreren Schritten wird der Arbeitsplatz neu organisiert, die Fertigung wird auf die tatsächlichen Bedürfnisse des Kunden abgestimmt: Den Anfang macht die Montage mit einer typischen Werkbank und dem Fertigen in Losgrößen. Darauf folgend wird alles auf "das Wesentliche" reduziert, die Bereitstellung der Montageteile als fertig geliefertes Kit eingeführt und danach die Losgröße schrittweise bis auf eins verkleinert. Gleichzeitig wird eine bedarfsgesteuerte Produktionsmenge eingeführt. Bei jedem Schritt werden die wichtigsten Daten ermittelt und verglichen, so dass die Vorteile klar nachzuweisen sind.