Kompetenzzentrum : ACDP: Wien Aspern hat neues Comet-Zentrum für Industrieproduktion
Mit der Zukunft der Industrieproduktion beschäftigen sich Forscher und Firmen gemeinsam im "Austrian Competence Center for Digital Production" (ACDP) in Wien. Der Fokus liegt auf dem "Unterrichten ganzer Produktionssysteme", sagte Geschäftsführer Christoph Pollak anlässlich der Auftaktveranstaltung des vom Kompetenzzentren-Programm "Comet" geförderten ACDP.
In dem vorerst auf vier Jahre ausgelegten, mit einem Gesamtbudget von 17,3 Mio. Euro ausgestatteten ACDP mit Sitz im Technologiezentrum Aspern gehe es vor allem darum, "wie man Produktionssysteme flexibler zusammenstellen kann", sagte Pollak. Der technologische Fortschritt ermöglich es, Fertigungsabläufe so zu gestalten, dass dabei weitestgehend individualisierte Produkte in kleinerer Auflage entstehen. "Jeder will sozusagen sein eigenes Teil haben. Wer in der Lage ist, das zu produzieren, hat natürlich einen entsprechenden Wettbewerbsvorteil und kann sich behaupten."
Am dem - von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, der Stadt Wien und den Ländern Niederösterreich und Vorarlberg zu 45 Prozent geförderten - ACDP sind zahlreiche Firmen, wie etwa die ÖBB, Novomatic, ProAutomation, EVVA Sicherheitstechnologie oder Hoerbiger beteiligt. Für den Einstieg in solch flexible Herstellungsprozesse müssten Unternehmen keineswegs unbedingt neue Maschinen anschaffen. Die zunehmenden Rechenkapazitäten erlauben etwa "höher abstrakte Programmiersprachen" zu verwenden, mit denen mittlerweile unterschiedlichste Hardwarekomponenten im Produktionsprozess angesprochen und miteinander verbunden werden können.
Auch schon lange im Einsatz stehende Maschinen können so zusammen mit neuen Systemen funktionieren. So können neue, automatisierte Produktionsabläufe schneller zusammengestellt werden, was auch für kleinere heimische Unternehmen zunehmend interessant werde. "Man kann sozusagen ganze Produktionssysteme wie einen Roboter unterrichten, weil das, was sich der Mensch ausgedacht hat, zu einem größeren Teil schon in maschinenlesbarer Form vorhanden ist", sagte Pollak. Der Weg vom Prototyp zur Fertigung werde damit kürzer.
Das Kompetenzzentrum beschäftigt sich mit der Entwicklung von Softwarelösungen und verwendet die Pilotfabrik der Technischen Universität (TU) Wien als Testlabor. Damit sei sichergestellt, dass man Lösungen für konkrete Probleme von beteiligten Firmen liefere. Daneben verfolge man auch grundlagenorientierte Projekte, in deren Rahmen man daran arbeite, wie solche Prozesse prinzipiell aufgesetzt werden sollen.(APA/red)