Partnerschaft : Wie technosert electronic sich mit seinen Kunden wandelt

Göweil Technosert
© Wolfgang Simlinger / www.simi.at

Dass ihre Maschinen einmal auf Farmen in Neuseeland und Afrika zum Einsatz kommen könnten, damit hätte dieser Nischenchampion aus Kirchschlag bei Linz zu Gründerzeiten wohl nicht gerechnet. Und dennoch hat sich Göweil Maschinenbau in den letzten 28 Jahren einen soliden Marktanteil verschafft. Wie so vielen Österreichern verhilft ihnen eine Marktnische, die Siloballenwicklung, zum Erfolg. Seit 1988 erobern sie damit die Welt von Kirchschlag aus. Dabei matchen sie sich auch mit den ganz Großen. Noch nicht so mächtig wie die bekannten Platzhirsche John Deere und Claas, dafür umso flexibler – bestechen die Kirchschlager ihre Kunden vor allem mit schneller Reaktion auf individuelle Bedürfnisse. Eine Flexibilität, die sich durch ihre ganze Supply Chain zieht und folglich gleichgesinnte Partner auf den Tisch holt. So auch den Elektronikdienstleister technosert electronic. Von Anfang an liefern die Mühlviertler elektronische Baugruppen an die Kirchschlager. Interessant dabei: Die identen Wachstumskurven der beiden Unternehmen. Eine Partnerschaft, wo der Erfolg ausgerechnet in der Veränderung liegt.

Spezialisiert auf Nischenchampions

Es ist der Erfolg ihrer Kunden, der das Geschäft des Wartberger Elektronikdienstleisters ausmacht. Mit viel Leidenschaft konzentriert sich technosert electronic auf die Anforderungen von Nischenchampions wie Göweil. Gerade dieses Geschäft macht die Wartberger zu echten Flexibilitätsmeistern. „Indem wir die Bedürfnisse unserer Kunden systematisiert betrachten, schaffen wir es auf deren Individualitäten rechtzeitig zu reagieren “, beschreibt es Andreas Gschwandtner. Der Sohn des technosert-Gründers Johannes Gschwandtner hat sich dem Business Development des Unternehmens verschrieben. Er heftet sich das Thema Smart Manufacturing auf die Brust. Für die Wartberger ein äußerst solides Thema.

„Im Grunde ist es die industrielle Beherrschung der Manufaktur“, so Gschwandtner. Technosert distanziert sich absichtlich vom Massengeschäft. „Hochflexibel ohne Verlust an Präzision und das auch bei Losgröße 1“ prangt nicht nur als Leitspruch auf der Webseite des Elektronikdienstleisters, es spiegelt auch die Firmenphilosophie wider. Bei der Partnerschaft mit Göweil heißt das elektronische Baugruppen in vier verschiedenen Varianten mit maximal 100 Stück. „Dazu kommen noch Entwicklungsprojekte, wo wir zum Beispiel nur 20 Baugruppen brauchen“, beziffert es Christian Kaiser, Einkaufsleiter bei Göweil Maschinenbau.

Kontinuierlicher Wandel

Wer sich das umfangreiche Portfolio von Göweil anschaut, wird schnell merken, dass auch die Kirchschlager äußerst wandlungsfähig sind. Und das müssen sie auch, ist doch der Markt in dem sie sich bewegen, kein leichter. Dennoch behaupten sie sich nun bald drei Jahrzehnte äußerst erfolgreich. 2015 knackten sie erstmals die 25 Millionen Euro Umsatzmarke und 2016 soll es noch erfolgreicher weitergehen. Vom Verkaufsschlager, der Hochkippschaufel, über Wickel- und Pressmaschinen für Siloballen, Ballentransportgeräten bis hin zum technischen Meisterstück, dem LT Master, einer Highend-Presswickelkombi, liefern die Maschinenbauer heute in die ganze Welt. Fast immer mit verbaut eine elektronische Baugruppe aus Wartberg an der Aist. Interessant: Die Kirchschlager Maschinenbauer sind zwar in einer landwirtschaftlichen Nische groß geworden, strecken aber mittlerweile ihre Fühler auch Richtung Industrie. So präsentierten sie heuer auf der Münchner Messe für Umwelttechnik IFAT zum ersten Mal ihren Wickelmaschinen für Müll. Warum die Partnerschaft mit technosert electronic so gut funktioniert, liegt für Kaiser vor allem an der Flexibilität des Elektronikdienstleisters. „Höchste Qualität und das auch bei kleinen Losgrößen ist etwas was technosert beherrscht und wir brauchen“, so der Einkaufsleiter. Grund genug die Partnerschaft künftig noch weiter zu intensivieren. Denn neue digitale Themen stehen an. Smart Farming, also die Vernetzung der Maschinen untereinander, sowie GPS-Ortung erfassen bereits Maschinenbauer rund um den Globus.