Software : Vorhersagen bei Simulationen automatisieren

© TU Kaiserslautern

Zum Einsatz kommen Methoden der Künstlichen Intelligenz und des Maschinellen Lernens. Unterstützt wird es vom Bundeswirtschaftsministeriums mit einem EXIST-Gründungsstipendium. Interessant ist die Technik etwa für das Bauwesen und die Automobil- und Luftfahrtindustrie.

Ein Wurfgeschoss in einem Katapult fliegt abhängig von seinem eigenen Gewicht und einem Gegengewicht eine bestimmte Weite. So ein Vorgang lässt sich in Modellen simulieren, da die physikalischen Parameter bekannt sind. Ähnliche Simulationsprogramme kommen heutzutage bei vielen ingenieurwissenschaftlichen Tätigkeiten zum Einsatz. „Es fallen eine Menge Daten an. Oft ergeben sich auch neue Fragen“, sagt Max Kassera, Absolvent der TU Kaiserslautern.

Idee im Praktikum

In dem einfachen Fall des Katapults wären das zum Beispiel Folgende: Ist es möglich, anhand des Gegengewichts und der Zeit zu sagen, an welcher Stelle seiner Flugbahn sich das Geschoss befinden? Welches Gegengewicht brauche ich damit das Geschoss eine bestimmte Höhe, Weite oder Geschwindigkeit erreicht? Bei der Modellierung solcher Zusammenhänge spricht man auch von Regressionsfunktion oder Vorhersagefunktion. „Mithilfe der vorhandenen Daten lassen sich neue Fragen beantworten, also andere Variablen“, erläutert Kassera, der an der TUK Maschinenbau mit BWL studiert hat.

Im Rahmen eines Praktikums hat sich der junge Mann mit solchen Funktionen bei der Datenanalyse beschäftigt. Da eine solche Programmierarbeit sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, ist Kassera auf die Idee gekommen, ein Programm zu entwickeln, mit dem sich solche häufig auftretenden Prozesse automatisieren lassen. Mit seinem Mitgründer Ibraheem Barakat, der derzeit noch BWL TQ mit dem Schwerpunkt Informatik an der TUK studiert, hat er begonnen, an einem Prototyp zu feilen. Die beiden Gründer werden mittlerweile von Joëlle Krieg unterstützt. Die junge Frau hat ebenfalls an der TU Kaiserslautern studiert. In ihrem Informatik-Bachelorstudium hat sie sich im Schwerpunkt mit Künstlicher Intelligenz befasst.

Das Projekt haben die drei „Engineering Data Processor“ (EDP) genannt. Sie entwickeln ihre Technik derzeit weiter, damit das System solche Fragen wie oben erwähnt automatisch beantworten kann. „Es denkt in gewisser Weise automatisch mit“, fährt er fort. Zum Einsatz kommen bei der Technologie Verfahren aus der Künstlichen Intelligenz und des Maschinellen Lernens.

Die Technik ist für unterschiedliche Bereiche von Interesse. Sie kann zum Beispiel helfen, Änderungen bei Bauvorhaben besser abzuschätzen. Das Gleiche gilt aber auch bei Projekten aus der Automobil- oder Luft- und Raumfahrtindustrie.