Kühlung : Technotrans-Kühllösung für den Spritzguss von Miele

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Die Investition am Standort Warendorf, dem sogenannten „Technology Center Plastics“, wurde notwendig, als ein altes geschlossenes System mit Hybrid- Verdunstungskühler nach 25 Jahren in den Ruhestand geschickt wurde. Die neue Lösung ermöglicht die Bereitstellung von Wasser mit einer Temperatur von 30 °C auch bei hohen Außentemperaturen von bis zu 35 °C.

In dem bis dahin genutzten System bei Miele kam das Wasser in direkten Kontakt mit der Umgebungsluft und führte zu einem starken Schmutzeintrag in das aufbereitete Zusatzwasser. Denn das Kühlprinzip beruht auf dem Verdunstungseffekt. Dabei geht kontinuierlich Wasser verloren und das Umlaufwasser muss aufwändig gefiltert und mit Wasserzusätzen geimpft werden. Eine umfangreiche Überwachung aufgrund einer erhöhten Gefahr von Verunreinigung, zum Beispiel mit Legionellen und anderen Bakterien, sorgt hier für einen immer höheren Stellenwert und Wartungsaufwand.

Die Alternative zu offenen Kühlsystemen sind geschlossene Freikühler, die Wärme über einen Luft-Wasser-Wärmetauscher an die Umgebung abgeben. Sie kommen rund 5 Kelvin an die Außentemperatur heran. Wenn also eine Wasservorlauftemperatur von 30 °C erforderlich ist, funktioniert diese herkömmliche Technik somit bis zu einer Außentemperatur von 25 °C problemlos. Ist es draußen wärmer, muss eine Zusatzkühlung über Besprühung, Stadtwasserzugabe oder eine zusätzliche Kältemaschine hinzugeschaltet werden, um die 30 °C Wasservorlauf zu halten. Die Reisner-Lösung ermöglicht die Kombination mit dem PAD- System, das über befeuchtete Waben auch das Kühlen bei hohen Außentemperaturen ermöglicht. Das spart Aufwand und Kosten.

Enge Partnerschaft mit individueller Lösung

Das Besondere daran ist das geschlossene System, bei dem ein V-förmiger, selbstentleerender Freikühler verbaut ist. Die Wabenstruktur des PAD-Systems wird erst dann mit Stadtwasser befeuchtet, wenn hohe Außentemperaturen ab etwa 25 °C dies erfordern. Durchströmt die Luft diese Struktur, kühlt sie ab – wie bei einer adiabaten Kühlung üblich. Dann wird die Prozesswärme mittels eines CU/Al Wärmeübertragers (nicht durch Verdunstung) an die abgekühlte Luft abgeführt.

„Entscheidend ist dabei, dass das Besprühungswasser nicht in Berührung mit dem Wärmetauscher kommt“, erläutert Günter Sareyko, Leiter Vertrieb der Reisner Cooling Solutions. So trennt Reisner den zweiten Schritt, die Übertragung der Prozesswärme, räumlich vom ersten. „Die Wärme wird nahezu vollständig über die Luft abgeführt und Miele hat somit eine zuverlässige und kostengünstige Kühllösung“, so Sareyko weiter. Durch den speziellen Aufbau sinken die Betriebskosten erheblich.

Insgesamt bietet die neue Anlage eine Rückkühlleistung von bis zu 500 kW und sorgt bei bis zu 35 °C Außentemperatur zuverlässig für die gewünschte Prozesstemperatur. Auch in Sachen Wartung hat Reisner mitgedacht. Eine leichte Austauschbarkeit der PADs, die je nach Einsatz bereits drei bis fünf Jahre Standzeit ermöglichen, war ebenso wichtig wie ein minimierter Wasserverbrauch und der Einsatz langlebiger Materialien.

„Miele spart nicht nur durch die besondere Konstruktion, auch die Komponenten selbst sind energiesparend ausgelegt“, so das Motto von Reisner. Das ausfallsichere Doppelpumpensystem mit einem Volumenstrom von bis zu 87 m3/h ist ebenso drehzahlgeregelt wie die 14 Ventilatoren mit EC-Motoren. Auch die Befeuchtung selbst ist mehrstufig. Der verbaute Rücklauffilter arbeitet komplett drucklos und lässt sich im laufenden Betrieb wechseln. Somit reduziert Reisner die benötigte Energie in jedem Prozessschritt auf ein Minimum.