Rohstoffe : Stahlpreis: SBO hat vorgesorgt

SBO
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Es herrschen Ungleichgewichte am Weltmarkt, die zu einem explosionsartigen Anstieg der Stahlpreise geführt haben. Für viele Unternehmen stellt sich die Frage, wie sie damit umgehen. Der niederösterreichische Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) hat vorgesorgt. „Stahl – beziehungsweise Rohstoffe für die Herstellung dieser Stähle – sind bei uns die wesentlichsten Rohstoffe. Ganz generell haben wir in unseren wichtigsten Verträgen Vereinbarungen geschlossen, die derartige Preisschwankungen berücksichtigen. Demnach verrechnen wir diese an unsere Kunden“, heißt es von SBO.

Heute gab der Konzern auch die Zahlen zu seinem Geschäftsjahr 2020 bekannt, das mit einem ausgeglichenen operativen Betriebsergebnis abgeschlossen wurde. Doch die globale Ausnahmesituation und die gesunkene Nachfrage nach Öl und Gas verursachten einen Rückgang im Umsatz und Ergebnis. Der Umsatz der SBO Gruppe ging um 34,6 Prozent zurück und belief sich auf 291,2, Millionen Euro. Der Auftragseingang halbierte sich auf 235,1 Millionen Euro was final nach Steuern ein Verlust von 21,7 Millionen Euro bedeutet. „Die Welt hat im Jahr 2020 die größte Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg erlebt. Wir konnten uns den Auswirkungen nicht entziehen“, so Gerald Grohmann, Vorstandsvorsitzender von SBO. „Höhere Ölpreise und das Vertrauen in die Nachhaltigkeit dieser Ölpreise unterstützen naturgemäß Investitionen in unsere Industrie. Eine unmittelbare Auswirkung der Ölpreise auf die Ergebnisse der SBO gibt es aber nicht“, heißt es gegenüber FACTORY.

Ausblick 2021

Auch wenn die unsichere aktuelle Situation kaum zuverlässige Prognosen für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung und die Erholung des Öl- und Gasmarkts ermöglicht, gibt es deutliche Anzeichen für einen Aufwärtstrend: Die Bodenbildung in der Öl- und Gas-Industrie wurde im dritten Quartal 2020 erreicht und es kam zu einer leichten Erholung am Markt. Diese sollte sich auch in den folgenden Quartalen fortsetzen und vor allem ab der zweiten Jahreshälfte 2021 einen spürbaren Anstieg verzeichnen. „Für 2021 sehen wir uns mit unserer starken Liquidität und bereits wirkenden Krisenmaßnahmen gut aufgestellt. Die Marktstimmung hat sich durch das Ausrollen von Impfprogrammen und zusätzlichen Konjunkturpaketen zuletzt verbessert. Angesichts der unsicheren Marktbedingungen bleiben wir aber wachsam. Auf Gruppenebene erwarten wir im ersten Halbjahr einen moderaten Anstieg der Aktivitäten, der im zweiten Halbjahr 2021 an Momentum zunehmen sollte“, so CEO Grohmann.

3D-Metalldruck-Technologie im Einsatz

Die SBO Gruppe arbeitet daran, die Versorgung mit Energie effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Laut Grohmann wird schrittweise der Einsatzbereich der Technologien im Öl- und Gasmarkt sowie in anderen Industrien erweitert. SBO setzt seit einigen Jahren „Direct Metal Laser Sintering“ ein, eine innovative 3D-Metalldruck-Technologie. Damit arbeitet die Gruppe bereits in Projekten für die Raumfahrt und die Halbleiterindustrie. Ziel ist, diese Fertigungskompetenz verstärkt in unterschiedlichen Industriesektoren anzubieten. Schrittweise sollen so mögliche neue Geschäftsbereiche für die Hochpräzisionsfertigung identifiziert und das Portfolio verbreitert werden.