Halbleiter : Rückzug von ams-Tochter Osram aus Prime Standard

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Der Münchner Lichtkonzern Osram zieht sich nach der Übernahme durch den steirischen Sensor-Spezialisten ams aus dem am strengsten regulierten Marktsegment der Deutschen Börse zurück, teilte das Unternehmen mit. Statt im Prime Standard wird Osram künftig im General Standard gelistet und muss damit nicht mehr alle drei Monate ausführlich über seine Geschäftsentwicklung berichten. Osram steigt in zwei Wochen wegen des gesunkenen Streubesitzes vom MDax in den SDax ab.

Die Übernahme des Lichtkonzerns durch ams stand lange Zeit unter keinem guten Stern. Im November hatte die Osram-Hauptversammlung dem Beherrschungsvertrag zugestimmt. Anschließend hatten die Osram-Aktionäre die Wahl zwischen einer Garantiedividende oder einer Abfindung. Der Beherrschungsvertrag hatte das Ziel, sich Zugriff auf die Finanzmittel von Osram verschaffen, auch um die Schulden für die mehr als vier Milliarden Euro schwere Übernahme zu tilgen.

Osram erholt sich schneller als erwartet von der Pandemie, weshalb der Umsatz um zehn bis 14 Prozent zulegen dürfte und eine bereinigte operative Umsatzrendite von zwölf bis 15 Prozent erwartet werde. Im ersten Quartal (Oktober bis Dezember) lag der Umsatz mit rund 840 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Das Geschäftsjahr bei Osram läuft bis Ende September. Im Zusammenhang mit der Übernahme durch ams soll das Geschäftsjahr umgestellt werden, sodass es ab dem kommenden Jahr mit dem Kalenderjahr übereinstimmt. (apa/red)