Forschungsranking : Ranking: Österreichs Spitzenforscher liegen vor Oxford und der ETH

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Jean-Pierre Bourguignon, Präsident des ERC, verkündete gestern bei einer Konferenz zur österreichischen EU-Ratspräsidentschaft im Rahmen seiner Keynote Speech, dass das Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) mit 48% europaweit die mit Abstand höchste Erfolgsquote bei ERC Grants vorweisen kann. IST Austria liegt damit vor namhaften Forschungseinrichtungen wie dem Weizmann-Institut (35%), der ETH Zürich (29%), den Universitäten von Cambridge (23%) und Oxford (19%) oder der Max-Planck-Gesellschaft (22%).

Grants als Indikator für wissenschaftliche Exzellenz

Die durchschnittliche Erfolgsquote beim Europäischen Forschungsrat liegt gegenwärtig bei etwa 13%. Die vom ERC geförderten Projekte (Starting, Consolidator und Advanced Grants) sind nicht nur ein wichtiges Instrument zur Finanzierung herausragender Forschungsvorhaben, die sogenannten ERC Grants haben sich durch ihre höchst kompetitive Natur längst auch zu einem Indikator für wissenschaftliche Exzellenz in Europa und der Welt entwickelt. Dabei spielt nicht nur die Gesamtzahl der Grants, die naturgemäß auch von der Größe der Institution abhängt, eine Rolle, sondern vor allem die Bewilligungsrate der Projektanträge, also wie viele der eingereichten Projekte einer Forschungseinrichtung schlussendlich vom ERC bewilligt worden sind. Bei dieser Maßzahl hat das naturwissenschaftliche Forschungsinstitut vor den Toren Wiens mit über zehn Prozentpunkten Vorsprung die Nase vorn.

Österreich ganz weit vorne

Bisher konnten Forschungseinrichtungen die Qualität ihrer wissenschaftlichen Forschungsvorhaben nur anhand der Gesamtzahl ihrer bewilligten ERC Grants, oder anhand der „Dichte“ der Grants, also dem Prozentsatz an ForschungsgruppenleiterInnen, die mit ERC Grants ausgezeichnet wurden, bemessen. Daten über die Erfolgsquoten einzelner Institute waren kaum verfügbar. Nun hat der ERC Daten zur Verfügung gestellt, die eine Reihung nach Bewilligungserfolg erlauben. Für das Ranking wurde der Zeitraum seit der Gründung des ERC im Jahr 2007 bis zum Jahr 2017 betrachtet. Es wurden ausschließlich Institutionen berücksichtigt, die über mindestens 30 ERC Grants verfügen. Das sind europaweit 65 Institutionen. Unter diesen 65 Institutionen liegt IST Austria in Klosterneuburg bei Wien mit knapp 48% auf Platz eins, gefolgt vom European Molecular Biology Laboratory (EMBL) mit 37%, und dem Weizmann-Institut mit knapp 35%.